Ein Untersuchungsbeispiel aus dem Mittelsächsischen Lößhügelland unter besonderer Berücksichtigung des Reliefeinflusses und des C/N - Verhältnisses

Enrico Thiel



Diplomarbeit zur Erlangung des akademischen Grades Diplom-Geograph an der Universität Leipzig

Im Mittelsächsischen Lößhügelland wurden die Bodenbearbeitungssysteme Pflug (P), Direktsaat (D), Konservierende Bearbeitung (K) und Konservierende Bearbeitung mit Tiefenlockerung (KL) hinsichtlich ihres N-Haushaltes und Wasserhaushaltes auf einer Parabraunerde untersucht. Ziel der Untersuchung war die Erfassung und Bewertung von Unterschieden im Nitrataustrag.

Als Untersuchungsfläche stand ein Praxisschlag in der Lommatzscher Pflege mit ca. 6 ha großen Parzellen zur Verfügung. Die Umstellung der konventionellen Bodenbewirtschaftung lag 7 Jahre zurück. Die Fruchtfolge des Untersuchungszeitraumes von 1999 bis 2001 bestand aus ZR-WW-WW. Im Hinblick auf den N-Haushalt wurden 3-jährige Messreihen und eine flächenhafte Untersuchung gekoppelt. Die Verbindung der Zeitparameter von 3 Untersuchungsjahren und der Raumparameter mittels digitaler Reliefanalyse ist elementarer Bestandteil der vorliegenden Arbeit.

Im Frühjahr wies Variante P, bedingt durch die geförderte herbstliche Mineralisation, erhöhte Nmin-Werte im Vergleich zu den Varianten D, K und KL auf. Die Unterschiede des Nmin-Gehaltes zwischen den Varianten waren größer, wenn Zwischenfrüchte angebaut und diese im Herbst eingearbeitet wurden. Die Angleichung der Nmin-Gehalte im Jahresverlauf dauerte nach Zwischenfruchtanbau länger als ohne diesen. Nach eigenen Berechnungen wurden in den zwei Winterperioden in der Variante Pflug ca. 10 kg N/ha und in den zwei Frühjahrsperioden ca. 1,7 kg N/ha potenziell mehr als in der Variante Konservierend ausgetragen. Die Werte der Variante Konservierend Locker lagen im Mittel. Die Variante Direkt wies geringe winterliche aber teilweise hohe Frühjahrsausträge auf. Der Sickerwasseranfall und die Nitratfracht wurden mittels eines einfachen Sickerwasseransatzes berechnet.

Durch eine flächenhafte Auswertung der C/N-Verhältnisse und anhand einer Reliefanalyse konnten in allen Bodenbearbeitungsvarianten Reliefeinflüsse nachgewiesen werden. Im Hinblick auf die gewonnenen Ergebnisse der Reliefanalyse und des Nitrataustrages sowie dem bekannten Erosionsschutzeffekt einer nichtwendenden Bodenbearbeitung, ist die Anwendung der Variante K gerade in einem stark vom Mikrorelief geprägtem Gebiet wie dem Mittelsächsischen Lößhügelland zu empfehlen. Ausgehend von einer Teilregion der Lommatzscher Pflege sind die Ergebnisse auf andere Schlageinheiten mit ähnlichen Eigenschaften übertragbar.

Die Diplomarbeit wurde gemeinschaftlich von der Universität Leipzig (Institut für Geographie) und der Sächsischen Landesanstalt für Landwirtschaft betreut.

Kontakt

Sächsisches Landesamt für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie

Referat 72: Pflanzenbau

Dr. Kerstin Jäkel

Telefon: 035242 631-7200

Telefax: 035242 631-7299

E-Mail: Kerstin.Jaekel@smekul.sachsen.de

Webseite: https://www.lfulg.sachsen.de

Referat 72: Pflanzenbau

Dan Paul Zederer

Telefon: 035242 631-7208

Telefax: 035242 631-7099

E-Mail: Dan.Zederer@smul.sachsen.de

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