Verbesserung der Stickstoffeffizienz im Hinblick auf WRRL und Klimawandel
Laufzeit: 12/2010 – 04/2013
Projekttitel:
Strategien zur Verbesserung der Stickstoffeffizienz im Hinblick auf die EU-Wasserrahmenrichtlinie, den Klimaschutz und die Anpassung an den Klimawandel
Projektlaufzeit:
Projektziele:
Das Hauptziel des Projektes besteht darin, durch eine Erhöhung der Verwertungseffizienz von Stickstoff (N) gewässer- und klimabelastende
N-Bilanzüberschüsse abzubauen sowie Anpassungsmaßnahmen an den Klimawandel zur Verbesserung der Nährstoffaufnahme und damit zur Stabilisierung der Ernteerträge und zur Minderung von N-Austrägen umzusetzen. In Arbeitskreisen, die zur Umsetzung der EU-Wasser-Rahmenrichtlinie sowie zur Anpassung an den Klimawandel und zum Boden- und Klimaschutz mit Landwirten in Sachsen eingerichtet wurden, sollen beispielgebend auf kooperativem Weg mit Landwirten praktikable und wirksame Maßnahmen zur N-Effizienzverbesserung und Ertragsstabilisierung im Hinblick auf den Klimawandel abgestimmt, erprobt und umgesetzt werden.
Projektergebnisse:
- In der landwirtschaftlichen Praxis wurden in Versuchen Maßnahmen getestet, von denen ein Beitrag zur Ertragsstabilisierung, zur Verminderung von N-Verlusten und der N-Bilanzüberschüsse erwartet wird.
- Von den getesteten Maßnahmen erweisen sich diesbezüglich insbesondere die biomasseabhängige Rapsdüngung, die bestandesabhängige N-Düngung zum Weizen, die Streifenbearbeitung, aber auch die Injektionsdüngung als vorteilhaft.
- Die Beachtung der gewachsenen Biomasse bei der Rapsdüngung kann einen erheblichen Beitrag zur Optimierung der N-Düngung zu Raps leisten. Durch die Berücksichtigung der großen Entwicklungsunterschiede der Rapsbestände vor Winter und der damit weiten Spanne der N-Aufnahme (10 bis 300 kg N/ha) werden durch Abzüge von bis zu 90 kg N/ha insbesondere zu hohe N-Gaben vermieden. Dies ist umso wichtiger, als zunehmend üppige Bestände vor Winter zu beobachten sind.
- Die Ergebnisse der Untersuchungen wurden in das sächsische Düngebedarfsmodell BEFU integriert, welches dadurch erheblich an Präzision gewonnen hat. Von der Anwendung (u. a. auch im Rahmen der AL8-Fördermaßnahme ab 2015) ist eine deutliche Verbesserung der N-Effizienz im Rapsanbau zu erwarten.
- Für den in Sachsen typischen Qualitätsweizenanbau besteht auf Grund der unsicheren Wirkung der erforderlichen N-Spätdüngung ein erhebliches Risiko für Stickstoffüberhänge. Als Beiträge zur Lösung dieses Problems werden folgende Maßnahmen empfohlen:
- Überwindung der alten starren Düngungsregimes,
- Anpassung der N-Düngebedarfsermittlung an jahres- und schlagspezifischen Bedingungen,
- Ziehen von Nmin-Proben je Schlag zur Präzisierung der ersten
N-Gabe, - Nutzung von Schnelltests zur Bestimmung des aktuellen
N-Ernährungszustandes für 2./3. N-Gabe - Berücksichtigung von konkreter Niederschlagssituation und Bodenwasserreserven,
- realistisches Abschätzen der Ertragssituation.
- Durch die Anwendung von Injektionsverfahren für mineralische
N-Dünger ist in erster Linie eine Ertragsstabilisierung nach Trockenphasen zu erwarten. Dabei ist allerdings die teilweise angewendete Herbstapplikation zu hinterfragen. - Die Streifenbearbeitung wird wahrscheinlich einen Schwerpunkt bei der Verbesserung von Nährstoffeffizienz und Minderung von Nährstoffverlusten durch Erosion darstellen können – insbesondere in erosionsgefährdeten Gebieten sowie auf Mangelstandorten.
Kontakt
Sächsisches Landesamt für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie
Referat 72: Pflanzenbau
Dr. Michael Grunert
Telefon: 035242 631-7201
Telefax: 035242 631-7299
E-Mail: Michael.Grunert@smekul.sachsen.de
Webseite: https://www.lfulg.sachsen.de