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Ausnutzen der Vorfruchtwirkung

Die Verknüpfung von Fruchtfolgegestaltung mit konservierender Bodenbearbeitung kann zu weiteren Kosteneinsparungen führen. Bestimmte Fruchtarten, wie Raps, Erbsen und Ackerbohnen hinterlassen einen recht gut strukturierten Boden. Dies macht im Einzeljahr eine aufwändige und damit teure Bodenbearbeitung zur Bestellung der Folgefrucht entbehrlich, d. h. die Arbeitserledigungskosten sinken.
Aber auch die Direktkosten können durch eine optimale Fruchtfolgegestaltung abgesenkt werden. So können z.B. Herbizidaufwendungen reduziert werden, wenn nach Winterweizen nicht wie üblich Wintergerste sondern Sommerfrüchte wie Sommergerste und Ackerbohnen angebaut werden. Unerwünschter Durchwuchs von Weizen in der Folgefrucht ist so kein Problem mehr. Außerdem können durch den Anbau von Stickstoff-fixierenden Leguminosen (z.B. Ackerbohnen) in der Folgefrucht Kosten für die Düngung eingespart werden. Es muss aber beachtet werden, dass Sommerungen auch Einbußen auf der Leistungsseite nach sich ziehen können.
Die Tabelle 1 zeigt einen Vergleich der Direkt- und Arbeitserledigungskosten für die konventionelle und konservierende Bodenbearbeitung mit zwei unterschiedlichen Fruchtfolgen (ZR-WW-WW-WW und ZR-WW-AB-WW). Basis sind großflächige mehrjährige Systemversuche des Fachbereichs Agrarwirtschaft Soest im Versuchsgut Merklingsen (Lüttke-Entrupp et al. 2003). Zunächst wird deutlich, dass unabhängig von der Fruchtfolge die Direktkosten bei geringerer Bearbeitungsintensität zu- (um 12 bzw. 8 EUR/ha) und die Arbeitserledigungskosten (um 45 bzw. 46 EUR) abnehmen. Die erweiterte Fruchtfolge (mit AB) führt zu geringeren Direkt- und Arbeiterledigungskosten. Die Einbeziehung einer Sommerung (z. B. AB) ist folglich auch betriebswirtschaftlich interessant. Nur durch möglichst weite Fruchtfolgen können letztendlich Risiken, wie z.B. die Fusarium- und Ungrasproblematik, beherrscht werden.

Tabelle 1: Direkt- und Arbeitserledigungskosten im Durchschnitt verschiedener Fruchtfolgen bei konventioneller und konservierender Bodenbearbeitung, Standort Soester Börde, Betriebsgröße 300 ha (Quelle: Lüttke-Entrupp et al. 2003)

Tabelle 1: Direkt- und Arbeitserledigungskosten im Durchschnitt verschiedener Fruchtfolgen bei konventioneller und konservierender Bodenbearbeitung, Standort Soester Börde, Betriebsgröße 300 ha (Quelle: Lüttke-Entrupp et al. 2003)

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