Direktkosten
Zu den Direktkosten zählen im Wesentlichen die Kosten für Dünger, Saatgut und Pflanzenschutzmittel. Während die Kosten für Dünger und Saatgut gegenüber konventioneller Bearbeitung konstant bleiben, wird darüber berichtet, dass die Kosten für Pflanzenschutzmittel ansteigen. Dies ist damit zu begründen, dass bei konservierender Bodenbearbeitung ein erhöhter Anpassungsbedarf besteht (siehe Ährenfusariosen, Durchwuchs/Unkräuter).
Eine Umfrage bei sächsischen Landwirten ergab, dass pfluglose Bestellung nicht mit einem erhöhten Fungizidaufwand verbunden ist (Schmidt und Nitzsche 2001). Fruchtfolge und Sortenwahl sind hier die wichtigsten kostenvermeidenden Maßnahmen (siehe Ährenfusariosen). Konservierende Bodenbearbeitung erhöht nur dann die Fungizidmaßnahmen, wenn acker- und pflanzenbauliche Wechselwirkungen nicht ausreichend beachtet werden.
Die befragten Landwirte beziffern den Mehraufwand an Herbiziden beim pfluglosen Anbau einzelner Fruchtarten auf bis zu 35 EUR/ha. Dies betrifft vor allem den Einsatz von Gräserherbiziden (gegen Getreidedurchwuchs) und den Einsatz nichtselektiver Herbizide. Letztere sind häufig unverzichtbarer Bestandteil konservierender Bodenbearbeitungsverfahren. Denn im Gegensatz zur konventionellen Bodenbearbeitung verbleiben mehr keimfähige Unkrautsamen in der obersten Bodenschicht. Aber auch hier gilt: Durch Beachtung acker- und pflanzenbaulicher Wechselwirkungen können Kosten für Herbizidanwendungen deutlich gesenkt werden (siehe Durchwuchs/Unkräuter).
Die Bekämpfung von Mäusen und Schnecken führt nach Angaben der Betriebe im Einzeljahr (z.B. beim Rapsanbau) zu Mehraufwendungen von bis zu 20 EUR/ha. Bezogen auf eine dreifeldrige Fruchtfolge sind dies etwa 7 EUR/ha und Jahr. Von kostenentscheidender Bedeutung sind zudem auch hier vorbeugende acker- und pflanzenbauliche Maßnahmen (siehe Tierische Schaderreger).