Interdisziplinäres Netzwerk Agroforst Sachsen (INAS) gegründet
Mit dem Ziel, in Zukunft Information, Vernetzung und Beratung von interessierten Betrieben, Kommunen usw. zu fördern, wurde am 16. August 2023 das Interdisziplinäre Netzwerk Agroforst Sachsen (INAS) als informelles Arbeitsbündnis ins Leben gerufen.
Agroforst ist zwar aktuell in vieler Munde, aber es finden sich kaum moderne Pilotstandorte in Sachsen. Dabei ist Agroforst kein neues Phänomen: Flurholzanbau spielte schon vor Jahrzehnten eine wichtige Rolle in der Landwirtschaft in Sachsen. Manch altes Wissen soll nun erneut gehoben, neues Wissen erarbeitet und damit insgesamt gute Lösungen für verschiedene Herausforderungen des Landbaus und auch darüber hinaus in und für die Kulturlandschaft verbreitet werden.
Mit dem Ziel, in Zukunft Information, Vernetzung und Beratung von interessierten Betrieben, Kommunen usw. zu fördern, wurde am 16. August 2023 das Interdisziplinäre Netzwerk Agroforst Sachsen (INAS) als informelles Arbeitsbündnis ins Leben gerufen. Eine interdisziplinär zusammengesetzte Gruppe von 18 Menschen besprach die Aufgaben, thematischen Ansatzpunkte und Kompetenzen, welche das Netzwerk zunächst bereitstellen kann.
Aus dem Landesamt für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie sind bisher Abteilung 2 und Abteilung 7 beteiligt - die Erweiterung des Kreises für eine Zusammenarbeit zum Thema Agroforst im Wirkungsbereich des SMEKUL und des LfULG ist ein erklärtes Ziel. Herr Klaus Wallrabe, Abteilungsleiter Landwirtschaft (Abteilung 7), betonte die Relevanz des Themas vom landwirtschaftlichen Standpunkt aus und sagte die Unterstützung des Netzwerks durch das LfULG im Rahmen der Möglichkeiten zu. Federführend vorbereitet wurde das Treffen von Christoph Müller, Öko-Kompetenzzentrum des LfULG.
Der gemeinsamen Einladung des LfULG, des Instituts für angewandtes Stoffstrommanagement (IfaS) sowie der Firma Lignovis waren gefolgt bzw. speisten im Vorfeld des Treffens Ideen und Wünsche ein: Praxisbetriebe, Fa. Stowasserplan, Bürgermeister der Gemeinde Thallwitz, SMEKUL, der Deutsche Fachverband Agroforstwirtschaft (DeFAF) e.V., Stadt Dresden, BUND, Ingenieurbüro Biomasseconsulting und Staatsbetrieb Sachsenforst.
Die anschließende Besichtigung von Agroforstpflanzungen aus dem Frühjahr 2023 auf einem Ackerfutterbaubetrieb in der Lommatzscher Pflege rundete die Veranstaltung ab und gab noch einmal Gelegenheit, in Gesprächen tiefer ins Thema einzutauchen.
In direktem Zusammenhang steht das Forschungs- und Entwicklungsprojekt »Planung der Anlage von 4 Modell-Agroforstsystemen (öko, konventionell) auf Ackerflächen in sächsischen Trockengebieten zur Erfassung der Effekte auf Wasser-, Boden- und Artenschutz, C-Sequestrierung und die Nutzung nachwachsender Rohstoffe (stofflich, energetisch) sowie betriebswirtschaftlichem Ergebnis«. Federführend bei diesem Projekt ist Yvonne Wetzig, Referentin aus dem Referat Pflanzenbau des LfULG.
Am 31. Mai fand am Sächsichen Lehr- und Versuchsgut in Köllitsch ein mit 20 Teilnehmerinnen und Teilnehmern vielbeachteter Workshop statt, dessen Ergebnisse und Impulse in die Arbeit des Netzwerks einfließen werden. Insbesondere an Trockenstandorten sind Praxiserfahrungen vor allem im Anbau, der Ökonomie und der Regionalverwertung unerlässlich. Diesen Schwerpunkten widmete sich der Vortragsteil der Veranstaltung. Im Anschluss wurde in zwei Workshops zum einen die praktische Umsetzung von Agroforstsystemen, zum anderen die regionale Verwertung und Wertschöpfung in Sachsen erörtert und zusammengetragen.
Bei Interesse am Thema und der Arbeit des Netzwerkes steht gern zur Verfügung:
Christoph Müller, Öko-Kompetenzzentrum
Telefon: 0352 426318906
E-Mail: christoph.mueller@smekul.sachsen.de
- Workshop Agroforst - 31.05.23 Zum Blogeintrag