»Klimaschutz / Treibhausgasemissionen« beim Anbau nachwachsender Rohstoffe / Biomasse
Ergebnisse:
Der Anbau von Dauerkulturen zur energetischen Verwertung wird hinsichtlich seiner Umweltwirkungen häufig im Vergleich zu Umweltwirkungen anderer Pflanzenbestände beurteilt. Von besonderer Bedeutung sind die Lachgasemissionen, weil sie eine sehr hohe Treibhauswirksamkeit aufweisen. In der Literatur wird von deutlich geringeren N2O-Emissionen von Pappel-KUP im Vergleich zur Ackerbrache oder zum Rapsanbau berichtet. Demnach emittieren KUP-Anlagen nur ca. ein Viertel bis die Hälfte der N2O-Frachten, die von landwirtschaftlichen Brachen oder Rapsbeständen in die Atmosphäre gelangen.
Im Rahmen des Teilprojektes wurde für Sachsen die regionale N2O-Emissionsstärke für die Jahre 1996 – 2005 mit aktualisierten Eingangsdaten und mit der aktuellen Version des Modells DNDC (DNDC = ‚DeNitrification-DeComposition’ zur Modellierung der N- und C-Kreisläufe) abgeschätzt.
Für Sachsen wurden basierend auf der zugrunde liegenden Datenbasis zur N-Düngung über die Jahre 1996 – 2005 N2O-Gesamtemissionen aus landwirtschaftlichen Flächen von 1.000 bis 1.125 N2O-N t/a ermittelt. Bei diesem Ergebnis ist zu berücksichtigen, dass N2O-Emissionen von einer Vielzahl von Faktoren abhängig sind, die mit dem verwendeten Modellansatz und dem räumlich nur gering aufgelösten Grundlagendaten noch nicht ausreichend sicher abgeschätzt werden können. Darüber hinaus deckte die Prozessmodellierung die räumlich differenzierte Verteilung der N2O-Emissionen auf.
N2O-emissionsstarke Gebiete – vor allem die Auenlandschaften entlang der Zwickauer Mulde und Ihrer Zuflüsse aus dem Erzgebirge, sowie die Elbe und hier vor allem die Weißeritz – sind auffallend in Bereichen mit sehr hohem Bodenkohlenstoff zu finden. Gleiches gilt auch für die Oberlausitz, die Altkreise Zittau und Bautzen sowie das Leipziger Seenland.
Im Ergebnis der mit dem Modell DNDC abgeschätzten sachsenweiten Simulationsrechnungen konnte festgestellt werden: Je geringer die fruchtartenspezifischen N2O-Emissionen sind, umso günstiger sind deren Treibhausgasvermeidungspotenziale. Dieser umweltrelevante Vorteil kommt insbesondere beim Anbau von Dauerkulturen mit geringem N-Bedarf zum Tragen.
Ansprechpartner
Sächsisches Landesamt für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie
Referat 52: Anlagenbezogener Immissionsschutz, Lärm
Peter Fleischer
Telefon: (0351) 2612-5202
Telefax: (0351) 2612-5099
E-Mail: Peter.Fleischer@smul.sachsen.de
Webseite: http://www.smul.sachsen.de/lfulg