13.06.2024

Pflanzenbau: Grundnährstoffdüngung zielgerichtet planen

Das LfULG rät

Pflanzenbau – Grundnährstoffdüngung zielgerichtet planen

Die Ergänzung der mit dem Erntegut abgefahrenen Nährstoffe sichert das Ertragsvermögen der Böden. Ausgangspunkt für die Entscheidung über die Höhe der auszubringenden Grund-nährstoffe sind der Versorgungszustand des Bodens und der Bedarf der in der Fruchtfolge angebauten Pflanzen. Letzteres berechnet sich aus den vom Feld abgefahrenen Ernteprodukten und deren Nährstoffgehalten. Auskunft über den Versorgungszustand gibt die Boden-untersuchung. Bei der Interpretation der erhaltenen Messwerte ist zu beachten, dass diese sowohl jahreszeitlichen als auch räumlichen Schwankungen unterliegen. Es ist also günstig, wenn die Bodenprobenahmen jeweils nach den gleichen Vorfrüchten in der Fruchtfolge und zur gleichen Jahreszeit durchgeführt werden. Durch die Einrichtung fester Probenpunkte lassen sich die durch die Heterogenität der Schläge bedingten Streuungen der Messwerte mini-mieren. Größere Ertragsunterschiede innerhalb eines Schlages haben Einfluss auf den Nährstoffentzug, was sowohl bei der Grundnährstoffbeprobung als auch bei der Düngeplanung zu berücksichtigen ist.

Ideal ist die Ausbringung des Düngers nach der Ernte auf die Getreidestoppel. Dann ist die Befahrbarkeit der Böden gut und mit der Stoppelbearbeitung und den folgenden Arbeitsgän-gen kann die notwendige Einarbeitung erfolgen. In Trockenzeiten können die Pflanzen auf diese Nährstoffe zugreifen, da tiefere Bodenschichten weniger oft austrocknen. Um den Dünger arbeitswirtschaftlich auszubringen, bietet sich die Planung der Ausbringmengen über die Fruchtfolge an. Priorität haben hierbei Kulturen mit dem höchsten Bedarf. Beispielsweise brauchen Zuckerrüben, Silomais, Sonnenblumen sowie Raps deutlich mehr Kali-um als Getreide, weswegen sich die Ausbringung dieses Nährstoffs zu den genannten Kulturen besonders anbietet.

Bei der Vorratsdüngung ist zu beachten, dass sie letztendlich zu einer hohen Wirksamkeit kommt. So wird auf tonarmen, sandigen Böden (Tongehalt weniger als 5 bis 10 %) Kalium nur begrenzt gebunden und höhere Mengen können leicht zu Auswaschungsverlusten führen. Hier sollte nur der jeweilige Bedarf der Kultur gedüngt werden.

Gleiches gilt für die Phosphordüngung auf schwach mit P versorgten Böden (Gehaltsklasse B und darunter). Um unter diesen Bedingungen eine schnelle Festlegung des gedüngten Phosphors zu vermeiden, ist eine jährliche Düngung mit vollständig wasserlöslichem Phosphor empfehlenswert.

Dr. Wilfried Schliephake

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