04.04.2024

Pflanzenschutz: Befallskontrollen Blattkrankheiten in Wintergetreide, Raps

Das LfULG rät

Pflanzenschutz  

Befallskontrollen auf Blattkrankheiten in Wintergetreide nicht vernachlässigen

Die feuchte Witterung der vergangenen Tage hat das Auftreten von Pilzkrankheiten begünstigt. Befallskontrollen auf Blattkrankheiten sind in Wintergetreide zu intensivieren. Bei Winterweizen sollte der Schwerpunkt jetzt insbesondere auf Gelbrost und Septoria tritici gelegt werden. Insbesondere für Gelbrost waren in den letzten Tagen witterungsbedingt günstige Infektionsbedingungen vorhanden. Teils tritt auch Braunrost im Weizen und Roggen auf. In Wintergerste sind alle Krankheiten (Netzflecken, Mehltau, Zwergrost, Rhynchosporium) mehr oder weniger präsent. Teils zeichnen sich auch erste Nester durch Gelbverzwergungsvirus ab.

Die Befallserhebungen (Schaderregerüberwachung- Beobachtungsschläge) zu relevanten Blattkrankheiten in Winterweizen, -roggen und -triticale finden Sie unter www.isip.de.

 

Raps - Mit Blühbeginn verringert sich die Gefahr durch Rapsglanzkäfer

Viele Rapsbestände sind in der Blüte. Unter warmer und wechselfeuchter Witterung ist mit einem Anstieg der Infektionsgefahr durch Sclerotinia zu rechnen. In den angelegten Sklerotiendepots wurde im Raum Leipzig und Chemnitz zum Teil bereits ein erhöhtes Apothezienwachstum registriert. Haben die ersten Apothezien einen Durchmesser von ca. 8 mm erreicht, beginnt dass Ausschleudern der Sporen.

Zur Entscheidungsfindung wird neben den Sklerotiendepots die schlagspezifische Berechnung der Sklerotinia-Prognose unter www.isip.de. empfohlen. Bei einer weitgestellten Rapsfruchtfolge (ohne den Anbau Sclerotinia-anfälliger Kulturen) verringert sich die Gefahr mit Sclerotinia.

Warme Temperaturen lassen einen höheren Zuflug an Rapsglanzkäfern erwarten. Mit fortschreitender Entwicklung vom Raps nimmt das Schadpotenzial vom Rapsglanzkäfer ab, da diese die offenen Blüten bevorzugt besiedeln und damit keinen Schaden mehr an den Knospen anrichten. Ein routinemäßiger Insektizideinsatz in Kombination mit der Sclerotiniabehandlung sollte nicht erfolgen.

Dr. Michael Kraatz, LfULG

zurück zum Seitenanfang