22.08.2024

Pflanzenschutz: Vorbeugende Maßnahmen zur Reduzierung des Befalls durch Maiszünsler und Maisbeulenbrand im Folgejahr

Das LfULG rät

Pflanzenschutz – Vorbeugende Maßnahmen zur Reduzierung des Befalls durch Maiszünsler und Maisbeulenbrand im Folgejahr

Örtlich sind auch in diesem Jahr in den Maisbeständen in unterschiedlichem Ausmaß Schadsymptome durch Maiszünsler sichtbar. Zur Reduzierung der Maiszünsler-Population für das Folgejahr haben die ackerbaulichen Maßnahmen nach wie vor den größten Wirkungsgrad für das Folgejahr. Dazu zählen vor allem die Erfassung zahlreicher Raupen durch einen tiefen Schnitt bei der Ernte sowie eine bodennahe Zerkleinerung der Stoppeln mit Zerkleinerung der Pflanzenreste und Aufbrechen der Maisstoppeln um die Lebensgrundlage für die Maiszünslerlarven zu zerstören. Die Zerschlagung der Stoppeln ist wichtiger als eine alleinige tiefe Einarbeitung, damit die Feuchtigkeit besser in die Stoppeln eindringen kann. Die Maßnahme ist nur dann erfolgreich, wenn diese Vorgehensweise in einer ganzen Region eingehalten wird. Durch gründliche Stoppelbearbeitung im Herbst wird die Rotte gefördert und diese Maßnahmen vermindern auch ein vorhandenes Ausgangspotential für mögliche Infektionen mit relevanten Blattkrankheiten (u.a. Helminthosporium turcicium) sowie das Fusariumrisiko, z.B. bei Winterweizen als Folgefrucht deutlich.

Des Weiteren ist auch örtlich in den Maisbeständen Befall durch Maisbeulenbrand vorhanden. Die beulenartigen und äußerlich silbern erscheinenden Verdickungen treten vorwiegend an Kolben und Stängeln aber auch an anderen Pflanzenteilen auf. 

Die Sporen des Beulenbrandpilzes (Ustilago maydis) die viele Jahre im Boden ausharren können, werden  v.a. bei Stressbedingungen für die Wirtspflanze aktiv. Um die 30 Grad Umgebungstemperaturen, offene Spaltöffnungen, verstärkte Zuckerakkumulation sind die besten Bedingungen für den parasitären Pilz. In Abhängigkeit von Befallsgrad und befallenem Pflanzenteil, führt der Maisbeulenbrand zunächst zu Ertragseinbußen und Einschränkungen des Futterwertes. Zudem ist die weitere Abreife gestört. Mit steigendem Befallsgrad wird der Futterwert (Energiegehalt) sowie die Stabilität von Silagen vermindert. Daher sollte versucht werden, durch höheres Häckseln möglichst wenig Beulen zu ernten.

Dr. Michael Kraatz, LfULG

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