Pflanzenschutz: Winterraps-Kontrolle tierischer Schaderreger; Zuckerrüben Blattkrankheiten
Das LfULG rät
Pflanzenschutz – Winterraps-Kontrolle Zuflug tierischer Schaderreger weiterhin wichtig
In den aufgelaufenen Rapsbeständen sind Rapserdflöhe zugewandert, wobei sich bisher der Lochfraß noch in Grenzen hielt. Kontinuierliche Kontrollen der Rapspflanzen auf Fraßschäden sowie der Gelbschalen auf den Zuflug tierischer Schaderreger sind weiterhin wichtig. Verbreitet wird in diesem Jahr ein stärkeres Auftreten der Rübsenblattwespe (Athalia rosae) festgestellt. Der Schaden, verursacht durch die Larven, zeigt sich zunächst als Fenster-, Loch- oder Randfraß. Später können die Blätter auch bis auf die Blattadern abgefressen (Skelettierfraß) sein. Die Larven sind anfänglich hellgrau bis hellgrünlich gefärbt, ältere Larven sind dunkelgrün bis schwärzlich.
Bekämpfungsmaßnahmen sind unbedingt erst nach dem Erreichen der Bekämpfungsrichtwerte und mit voller Aufwandmenge durchzuführen. Nur mit dem Verzicht auf unnötige Anwendungen kann einer weiteren Resistenzausbreitung vorgebeugt werden.
Bekämpfungsrichtwerte für tierische Schaderreger im Raps im Herbst:
Schaderreger |
Termin/ Stadium |
Bekämpfungsrichtwert |
Rapserdfloh |
BBCH 10 - 13 |
im Bestand > 10% Lochfraß am Blatt |
ab BBCH 14 |
> 50 - 75 Käfer/ Gelbschale innerhalb 3 Wochen |
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bis Vegetationsbeginn |
3 – 5 Larven / Pflanze |
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Rübsenblattwespe |
Herbst |
1 Larve/Pflanze |
Erdraupen |
Herbst |
4 Larven/m² |
Zuckerrüben – Zunahme Blattkrankheiten
Die Blattkrankheiten in den Zuckerrüben haben deutlich zugenommen. Der gültige Bekämpfungsrichtwert von 45 % befallener Blätter in der Summe aller Blattkrankheiten wurde örtlich erreicht. Behandlungen werden bei Überschreitung des Richtwertes unter Berücksichtigung der anstehenden Erntetermine und der Wartezeiten der Präparate zwischen 28 und 35 Tagen nur noch in Einzelfällen möglich sein.
Dr. Michael Kraatz, LfULG