Artenvielfalt in Gefahr: Warum die Landwirtschaft dringend nachhaltiger werden muss
Der »Faktencheck Artenvielfalt« zeigt: Intensive Landwirtschaft bedroht die Natur. Eine Umstellung auf Öko-Landbau sowie das Anlegen von Blühstreifen & Hecken können helfen.
Der kürzlich erschienene Faktencheck Artenvielfalt basiert auf der Auswertung von über 6.000 Publikationen und mehr als 15.000 Zeitreihen, die einen breiten Überblick über die Biodiversität in Deutschland geben. Das Ziel ist es, den aktuellen Wissensstand zur biologischen Vielfalt in Deutschland umfassend aufzubereiten und Handlungsoptionen für deren Erhalt und nachhaltige Nutzung zu bewerten.
Hier sind die wichtigsten Fakten aus dem Bericht zum Thema Landwirtschaft:
Intensivierung der Landwirtschaft: Einer der größten Treiber des Verlusts an biologischer Vielfalt ist die Intensivierung der landwirtschaftlichen Nutzung. Dies schließt den Einsatz von Düngemitteln, Pestiziden und schweren Maschinen ein, was zur Verringerung der Habitatvielfalt und der Struktur in Agrarlandschaften führt.
Lebensraumverlust: Viele natürliche Lebensräume, die einst artenreiche Ökosysteme beheimateten, wurden durch landwirtschaftliche Nutzung umgewandelt. Besonders artenreiche Wiesen, Weiden und Ackerflächen wurden in artenarme Monokulturen oder Intensivgrünland umgewandelt.
Agrarlandschaft und Biodiversität: Die biologische Vielfalt in der Agrarlandschaft ist stark bedroht, insbesondere Vögel und Insekten. Studien zeigen, dass die Vogelpopulationen in Agrarlandschaften in den letzten 40 Jahren um mehr als 50% zurückgegangen sind.
Einfluss von Pestiziden: Pestizide schaden nicht nur den Zielorganismen, sondern beeinflussen auch benachbarte Ökosysteme negativ. Besonders gefährdete Arten, wie Amphibien und Insekten, sind stark betroffen.
Ökologische Landwirtschaft als Lösungsansatz: Die Umstellung auf ökologische Landwirtschaft wird als eine Maßnahme vorgeschlagen, um die biologische Vielfalt zu fördern. Diese kann den Einsatz von Pestiziden minimieren und die Lebensräume für Wildtiere verbessern.
Zusammengefasst wird im Bericht betont, dass die Intensivierung der Landwirtschaft einer der Haupttreiber für den Verlust von Artenvielfalt ist und dass eine ökologischere Landwirtschaft dazu beitragen könnte, diesen Verlust zu verringern. Zusätzliche Maßnahmen, die zu einer Verbesserung der Biodiversität im Agrarraum beitragen können sind Blühstreifen, Brachen, Ackerrandstreifen sowie die Anlage von Landschaftselementen wie Hecken und Feldgehölzen.
Der »Faktencheck Artenvielfalt« wurde von 150 Forschenden von 75 Institutionen verfasst und kann kostenlos auf www.oekom.de heruntergeladen werden. Zum Faktencheck Artenvielfalt