Asiatischer Moschusbockkäfer
Der Asiatische Moschusbockkäfer (Aromia bungii) ist ein aus Asien stammender Baumschädling, welcher mit Pflanzen und Holz verschleppt werden kann. Er befällt sowohl geschwächte als auch gesunde Bäume der Gattung Prunus sodass diese bei einem starken Befall absterben können.
In Europa gibt es bisher zwei Befallsgebiete. Auch in Deutschland konnte ein Befall mit dem asiatischen Moschusbockkäfer amtlich bestätigt werden. In Kolbermoor und Rosenheim (Bayern) wurden mehrere Käfer und Larven gefunden. Auf Grund seines hohen Schadpotentials ist der Käfer als Quarantäneschädling eingestuft.
Nach der Eiablage am in den Rindenspalten am Stamm, folgt der Schlupf der Larven. Diese fressen sich zunächst zwei bis drei Jahre von der Rinde bis später tief ins Kernholz, wodurch sie breite Gänge im Holz hinterlassen. Nach der Verpuppung schlüpft der Käfer ab Mai durch ein rund 12mm großes Ausbohrloch und schiebt dabei Genagsel aus dem Bohrloch, welches sich in den Astgabeln häuft. Diese Verletzungungen bieten Eintrittpforten für Pilze und Bakterien. Bei einem starken Befall können die Gehölze absterben.
Typische Befallsmerkmale sind am Stamm sowie an Astpartien zu finden. An die längsovalen Ausbohrlöcher schließen sich Bohrgänge, die bis ins Kernholz hineinreichen. Bohrspäne sind in den Astgabeln, am Stamm oder unter der Rinde zu finden. Typisch sind die großen Bohrgänge von mehreren Zentimetern Länge im Holz und unter der Rinde. Auch Gummifluss kann auf einen Befall mit dem asiatischen Moschusbockkäfers hindeuten.
Aromia bungii befällt Arten der Gattung Prunus ausgenommen Prunus laurocerasus (Lorbeerkirsche).
- Aprikose
- Blutpflaume
- Kirsche
- Mandel
- Mirabelle
- Pfirsisch
- Pflaume
- Reneklode
- Zierkirsche
- Zwetschge
Bei einem Auftreten des Asiatischen Moschusbockkäfers ist schnelles Handeln erforderlich! Je eher man befallene Bäume entdeckt, desto größer ist die Chance den Befallsherd zu eliminieren und eine Verbreitung des Schädlings zu verhindern.
Wer verdächtige Käfer oder Larven findet, sollte
- diese nicht abtöten, sondern einfangen und in einem Schraubglas aufbewahren,
- wenn möglich, Käfer und Symptome fotografieren,
- anschließend umgehend das Sächsische Landesamt für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie in Nossen informieren.
Referat Pflanzengesundheit
Telefon: 035242 631-9333
E-Mail: pflanzengesundheit.lfulg@smekul.sachsen.de
Ansprechpartner
Sächsisches Landesamt für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie
Referat 93: Pflanzengesundheit
Dr. Gunter Schmiedeknecht
Besucheradresse:Waldheimer Straße 219
01683 Nossen
Telefon: 035242 631-9333