Japankäfer
Der aus Japan eingeschleppte Blatthornkäfer Popillia japonica wurde in den 70er Jahren in Europa erstmals eingeschleppt. Im Jahr 2014 konnte der Käfer in Italien nachgewiesen werden, wo er gravierende Schäden verursacht hat. Um eine weitere Ausbreitung zu verhindern, wurde der Japankäfer als Quarantäneschädling eingestuft.
Adulte Käfer sind 8-11 mm lang. Das Halsschild glänzt goldgrün und an jeder Körperseite befinden sich unterhalb der Flügeldecken 5 weiße Haarbüschel. Typisch ist auch das Verhalten bei Gefahr. Fühlt sich der Käfer bedroht, spreizt er ein Beinpaar seitlich ab.
Die Larven besitzen v- förmig angeordnete Borsten am hinten Körpersegment. Die Puppe ähnelt einem adulten Käfer.
Innerhalb eines Jahres kann der Entwicklungszyklus vom Ei bis zum erwachsenen Käfer durchlaufen werden. Ein Weibchen legt zwischen 40 und 60 Eier, bevorzugt in feuchte Wiesenböden und Weideflächen. Steigt die Temperatur auf über 10 °C wandern die Larven aus dem Boden an die Oberfläche. Nach 4- 6 Woche verpuppen sich die Larven und entwickeln sich zu einem adulten Käfer. Im Mai/Juni beginnt die Paarungszeit. Die Hauptflugzeit ist von Mitte Mai bis August.
Im Spätherbst ziehen sich die Larven zum Überwintern in den Boden zurück um dann im Frühling erneut im Oberboden mit der Nahrungsaufnahme zu starten.
Der Japankäfer befällt über 300 Gehölzarten aus sehr verschiedenen Pflanzengattungen. Markant ist der Skelettierfraß, bei dem die Käfer nur das Blattgewebe zwischen den Adern fressen. Erwachsene Käfer ernähren sich von Blättern, Blüten und Früchten.
Die im Boden lebenden Larven können durch ihren Wurzelfraß ganze Pflanzenbestände vernichten.
Gehölze: alle Hauptbaumarten wie Acer sp. (Ahorn), Fagus sp. (Buche), Quercus sp. (Eiche)
Landwirtschaftliche Kulturen und Gemüse: Mais, Kartoffel, Spargel, Tomate, Pflaume
Wein
Beerenobst: Himbeere, Brombeere, Erdbeere, Heidelbeere, u.a.
Grünflächen: Rasen, Wiesen und Weiden
Zierpflanzen: Heide, Dahlien, Astern, Zinnien, Lebensbaum, Flieder, Schneeball
Bei einem Auftreten des Japankäfers ist schnelles Handeln erforderlich! Je eher man befallene Bäume entdeckt, desto größer ist die Chance den Befallsherd zu eliminieren und eine Verbreitung des Schädlings zu verhindern.
Wer verdächtige Käfer oder Larven findet, sollte
- diese nicht abtöten, sondern einfangen und in einem Schraubglas aufbewahren,
- wenn möglich, Käfer und Symptome fotografieren,
- anschließend umgehend das Sächsische Landesamt für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie in Nossen informieren.
Referat Pflanzengesundheit
Telefon: 035242 631-9333
E-Mail: pflanzengesundheit.lfulg@smekul.sachsen.de
Ansprechpartner
Sächsisches Landesamt für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie
Referat 93: Pflanzengesundheit
Dr. Gunter Schmiedeknecht
Besucheradresse:Waldheimer Straße 219
01683 Nossen
Telefon: 035242 631-9333
Weitere Informationen
- Faltblatt zu Popillia japonica Faltblatt des JKI
- Weitere Informationen zu Verwechslungsmöglichkeiten Verweis zu www.ltz.landwirtschaft-bw.de