Etablierung des Embryotransfers beim Pferd am Sächsischen Hauptgestüt Graditz

Projektlaufzeit 07/2009 - 12/2011

Projektziel:

Das FuE-Vorhaben wurde im Rahmen der Projektarbeit des LfULG im Projektthema »Nutzungsvielfalt Tierhaltung Sachsen 2020« im Teilthema Pferdezucht und - haltung bearbeitet. Die Bedeutung des Vorhabens liegt neben der geplanten Nutzung zum Erhalt tiergenetischer Ressourcen, in der Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit der sächsischen Pferdezucht und damit einer möglichen Erhöhung der Wertschöpfung im Ländlichen Raum.

Projektergebnisse:

  • Das Grundprinzip und die Durchführung des equinen Embryotransfers im Sächsischen Landgestüt Graditz sind im Ergebnis des Projektes soweit gefestigt, dass die Produktion und Gewinnung von Embryonen bei Beachtung bestimmter Kriterien zufriedenstellend durchgeführt werden kann.
  • Die Stuten sollten einen regelmäßigen Zyklus haben, mindestens eine Rosse sollte vor der zu nutzenden Rosse vergangen sein. Ebenso sollte nur qualitativ gutes bis sehr gutes Sperma zur Besamung verwendet werden.
  • Eine entsprechende Empfängerherde als Service bereitzuhalten, so dass zuverlässig ein Rezipient verfügbar ist, erweist sich als schwieriger, da eine entsprechende Tierzahl notwendig ist, welche damit zur Eigenreproduktion ausfallen. Es bleibt zu diskutieren, ob dies weiterhin angestrebt wird. Durch die EU-Zulassung der ET-Station am IFN Schönow besteht die Möglichkeit des Versands in spezialisierte Zentren im In- und Ausland.
  • Kurz vor der Übertragung des Embryos sollte eine Medikation der Empfängerstute mit einem Nicht-steroidalen Entzündungshemmer durchgeführt werden.
  • Embryonen können auch kryokonserviert werden, wenn keine Empfängerstute vorhanden ist und ein Versand nicht gewünscht wird. Dafür können gängige Einfrierregime für equine Embryonen genutzt werden.
  • Neben den regulären Kosten für die Kontrolle und Besamung der Spenderstute und die Decktaxe des Spenderhengstes muss der Züchter folgende zusätzliche Kosten in Höhe von ca. 600 € + Leihgebühr für Empfängerstute von ca. 2500 € einkalkulieren.
  • Trotz der noch nicht optimalen Ergebnisse soll der Embryotransfer am Hauptgestüt Graditz weiterhin Bestandteil der züchterischen Aktivitäten sein. Auch wenn der Markt derzeit nicht sehr groß ist, wird diese Technologie aller Voraussicht nach auch für die Pferdezucht von Interesse bleiben.

Ansprechpartner

Sächsisches Landesamt für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie

Referat 74: Tierhaltung

Dr. Roland Klemm

Telefon: 034222 46-2100

Telefax: 034222 46-2199

E-Mail: Roland.Klemm­@smul.sachsen.de

Webseite: http://www.lfulg.sachsen.de

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