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Rübenderbrüssler

Rübenderbrüssler, Asproparthenis punctiventris (GERMAR, 1824) Synonym: Bothynoderes punctiventris © LfULG

Rübenderbrüssler, Asproparthenis punctiventris
(Germar, 1824)

Synonym: Bothynoderes punctiventris

Der Rübenderbrüssler ist ein gefürchteter Auflaufschaderreger in Zuckerrüben. In Österreich werden bereits größere Schäden verursacht. Nach 71 Jahren wieder Nachweis in Sachsen.

Rübenderbrüssler © LfULG

Die Art ist univoltin (eine Generation pro Jahr), flugfähig und vor allem in Ost- Südost- und Südeuropa sowie Zentralasien verbreitet*1. Die Käfer besitzen einen relativ kurzen Rüssel, sind 10 - 16 mm lang und weisen eine charakteristische grau-weiße Beschuppung auf. Allerdings gibt es noch weitere weiß-grau-beschuppte Rüsselkäfer dieser Größe (z. B. den Distelgallenrüssler (Cleonis pigra)). Die Determination sollte durch einen Entomologen vorgenommen oder bestätigt werden. Die Larven des Rübenderbrüsslers sind weißlich mit einer braunen Kopfkapsel*1.

Die Käfer fressen nach der Überwinterung an jungen Blättern und können Jungpflanzen komplett abfressen. Von Mitte Mai bis Ende Juni werden in der Umgebung der Wirtspflanzen gelblich-weiße Eier gruppenweise abgelegt*1. Die nach etwa drei Wochen schlüpfenden Larven des Rübenderbrüsslers befallen zuerst die Wurzel und später den Rübenkörper von Beta-Rüben. Ab Mitte Juli verpuppen sich die Larven im Boden. Die noch im Herbst schlüpfenden Jungkäfer überwintern zumeist in der Puppenwiege*1.

  • bogenförmiger Blattfraß an den Jungpflanzen, bis Totalschäden möglich
  • Fraßschäden meist im Randbereich zu vorjährigen Rübenflächen
  • Kümmerwuchs, Welke- und Absterbeerscheinungen der Rüben*1
  • Napfförmige Fraßspuren der Larven am Rübenkörper*2

Als Fraßpflanzen werden Beta-Rüben, Spinat, Möhre, Salat, Sonnenblume, Tabak und Wildkräuter (Distel, Gänsefuß-Arten) erwähnt*1. Hinzu kommt noch Rauhaariger Amarant*5.

  • bisher noch keine direkte Bekämpfungsnotwendigkeit in Sachsen
  • intensive Beobachtungen zum Auftreten
  • Fruchtwechsel und Vermeidung unmittelbarer Nachbarschaft befallener Felder (die Käfer überwintern auf dem vorjährigen Rübenfeld)
  • frühzeitige Aussaat*3
  • Schutz und Förderung natürlicher Feinde, z. B. von Vögeln*4, *2, weitere Gegenspieler sind Schlupfwespen als Eiparasiten sowie Bakterien- und Pilzkrankheiten der Larven*3

Auersch, O. (2009): Zur Kenntnis des Rübenderbrüßlers (Bothynoderes punctiventris Germ.). Teil III. – Journal of Applied Entomology 49 (1-4): 313-329. DOI: 10.1111/j.1439-0418.1961.tb02869.x; *4

Hoffmann, G. M. & Schmutterer, H. (1999): Parasitäre Krankheiten und Schädlinge an landwirtschaftlichen Nutzpflanzen. Ulmer, Stuttgart, 675 S.; *1

Koschier, E. H. & Dittmann, L. (2021): Dem Rübenderbrüssler auf der Spur. – Der Pflanzenarzt. Online-Publikation: https://www.der-pflanzenarzt.at/fachartikel/2021/dem-ruebenderbruessler-auf-der-spur.html.; *5

Schöber-Butin, B., Bartels, G. & Garbe, V. (1999): Farbatlas Krankheiten und Schädlinge an landwirtschaftlichen Kulturpflanzen. Ulmer, Stuttgart, 240 S.; *2

Tielecke, H. (1952): Biologie, Epidemiologie und Bekämpfung des Rübenderbrüßlers (Bothynoderes punctiventris Germ.). – Beiträge zur Entomologie 2 (2/3): 256-315.; *3

Ansprechpartnerin

Sächsisches Landesamt für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie

Referat 73: Pflanzenschutz

Birgit Pölitz

Besucheradresse:
Waldheimer Straße 219
01683 Nossen

Telefon: 035242 631-7303

E-Mail: Birgit.Poelitz@smekul.sachsen.de

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