Schutzmaßnahmen vor dem Wolf

Projektlaufzeit 01/2011 - 08/2013

Projekttitel:

Erprobung und Bewertung von Schutzmaßnahmen vor dem Wolf hinsichtlich Wirksamkeit, Praktikabilität und Wirtschaftlichkeit, insbesondere Auswahl und Einsatz von Herdenschutzhunden

Projektziel:

Als Grundlage zur Umsetzung des Managementplans für den Wolf im Freistaat Sachsen sollten unter sächsischen Bedingungen anwendbare Präventionsmaßnahmen vor Übergriffen auf Schafherden durch den Wolf zusammengestellt und bewertet werden. Dies betraf insbesondere:

  1. den Einsatz von Herdenschutzhunden und
  2. die auf Beutegreifer angepasste Nutzung von Elektrozäunen

Die Ergebnisse sollten in Form eines Kompendiums in Verbindung mit einem Lehrfilm als Entscheidungshilfe aufbereitet werden.

Projektergebnisse:

  • Für einen sicheren Herdenschutz im Gebiet mit freilebenden Wölfen ist der Einsatz von Herdenschutzhunden in Kombination mit sicheren Elektrozäunen zu empfehlen.
  • Die Herdenschutzhunde können auf alle landwirtschaftlichen Nutztiere sozialisiert werden, ihr Schutzverhalten ist nicht auf Schafe reduziert, ausschlaggebend ist die Sozialisierung im Welpenalter.
  • Als Rassen sind der »Chien de Montagne des Pyrenées« und der »Cane Pastore Maremmano-Abrucese« zu empfehlen. Dazu liegen aktuelle Erfahrungen im Herdenschutz in Sachsen vor, aber auch der »Kaukasische Owtscharka« wird in einigen Betrieben eingesetzt.
  • Der Einsatz von Herdenschutzhunden setzt Sachkenntnis und Verantwortungsbewusstsein bei dem Tierhalter voraus, deshalb sind regelmäßige Schulungen und Anleitungen notwendig.
  • In jedem Fall sollten Anwohner, Radfahrer und Spaziergänger über den Sinn und Zweck von Herdenschutzhunden aufgeklärt werden. Am Zaun sind Hinweisschilder anzubringen, der Halter sollte sich über die Öffentlichkeitsarbeit seiner Gemeinde einbringen, seine Hunde vorstellen und die Bevölkerung über Gespräche oder Veröffentlichungen aufklären (Verhalten und Umgang mit den Hunden, wenn diese ihnen an der Weide begegnen).
  • In der Nähe von Wohngebieten sollte auf den Einsatz der Hunde verzichtet werden, da es zu Komplikationen mit den Einwohnern kommen kann.
  • Ein Garant für die Weidesicherheit sind auch funktionstüchtige Elektrozäune.
  • In der vorliegenden Arbeit wurden verschiedene Varianten der Bezäunung im Praxiseinsatz untersucht. Dabei wurden die Sicherheit bedingt durch Stromfluss und Stromspannung sowie Handling und Arbeitsaufwand analysiert. Im Ergebnis dieser Analyse kann eine übersprungsichere Variante (im Bericht Variante C) empfohlen werden, welche den Herdenschutz gewährleistet. Diese Variante ist durch 15 mm Pfähle handlich, arbeits- und zeitfreundlich im Aufbau, kompakt und stabil, durch einen Zusatzpfahl gut an das Gelände anzupassen. Durch höhere Spannung und Energie am Zaun (Erdleitung liegt im Flatterband) wird bessere Abschreckung bzw. Wirkung erreicht.

Ansprechpartner

Sächsisches Landesamt für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie

Referat 74: Tierhaltung

Dr. Roland Klemm

Telefon: 034222 46-2100

Telefax: 034222 46-2199

E-Mail: Roland.Klemm­@smul.sachsen.de

Webseite: http://www.lfulg.sachsen.de

Sächsisches Landesamt für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie

Referat 75: Grünland, Weidetierhaltung

Carola Förster

Telefon: (034222) 46-2109

E-Mail: Carola.Foerster­@smekul.sachsen.de

Film zum Projekt

Der Einsatz des Pyrenäen-
berghundes im Herdenschutz

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