Feldtag Ökologischer Landbau in Köllitsch
Am 19. Juni 2024 fand der traditionelle Feldtag Ökologischer Landbau auf dem Lehr- und Versuchsgut (LVG) in Köllitsch statt, eine Zusammenarbeit des Öko-Kompetenzzentrums und des LVGs.
Der gemeinsamen Begrüßung der Teilnehmerinnen und Teilnehmer durch Nico Wolf (Leiter Feldbau des LVG) und Christoph Müller (Mitarbeiter im Praxislabor Klima des KPZ ÖL), folgte eine kurze Einführung zum Ökolandbau auf dem LVG durch Nico Wolf.
Seit Beginn der ökologischen Bewirtschaftung von ca. 48 ha im Jahr 2000 ist die Gesamtfläche auf inzwischen ca. 60 ha angewachsen. In einer für tierhaltende Betriebe ausgelegten Fruchtfolge mit Luzerne, Silomais, Winterweizen, Winterraps, Erbsen und Sonnenblumen, werden - ergänzend zu den Parzellenversuchen in Nossen ‑ unterschiedliche Fragestellungen des ökologischen Pflanzenbaus untersucht.
Vor Beginn des Rundgangs stellte Christoph Müller einen Vergleich langfristig erfasster Wetterdaten von 1994 bis zum Jahr 2020 und den Daten aus dem Zeitraum Juni 2023 bis Mai 2024 vor. Dabei wurde deutlich, dass vor allem die Niederschläge um fast 10 Prozent zurückgegangen und zudem häufig ungünstiger verteilt sind. Wie vielerorts verzeichnet auch das LVG zunehmend Wetterextreme wie anhaltende Trockenheit und für eine Bewirtschaftung zu viel Nässe.
Eine Luzerneuntersaat in Winterweizen wurde zu Vegetationsbeginn mit einem pneumatischen Düngerstreuer ausgebracht, nachdem bei einer zuvor angelegten Untersaat nach Frost kein ausreichender Aufgang zu verzeichnen war. Der Streuer kann auch für die Aussaat von Zwischenfrüchten nach Stoppelsturz verwendet werden. Für die Untersaat in Winterweizen wurde ein Umbau für Feinsämereien durch den Einsatz entsprechender Dosierwalzen vorgenommen.
Neben den Erläuterungen von Nico Wolf zu Führung der einzelnen Kulturen stieß der ebenfalls erläuterte Vergleich von Präzisions- und Rollstriegel auf reges Interesse. Besonders auf heterogenen Böden spielt der Striegel seinen Vorteil durch hydraulisch verstellbaren Zinkendruck aus. Ein Rollstriegel braucht indes »immer Geschwindigkeit« und stößt deshalb eher an Grenzen.
Zum Abschluss stellte Christoph Müller erste Nmin-Messergebnisse aus einem Umbruchversuch Luzerne vor Mais vor. Luzerne wurde zu 2 Terminen, 19.12.23 und 08.02.24, umgebrochen. Ein angestrebter Herbstumbruch 2023, und damit weiter auseinanderliegende Umbruchtermine, waren witterungsbedingt nicht umsetzbar. Die ersten Messungen lassen eine Tendenz zu höheren Nmin-Werten bei Umbruch im Februar 2024 erkennen. Eine Auswertung erfolgt nach weiteren Probenahmen und Bonituren nach Ernte des Maises.
Mit einer Einladung zur Fachtagung Ökolandbau am 29. Oktober 2024 am LfULG-Standort Nossen endete der interessante Feldtag. Christoph Müller dankt den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des LVG und der Kantine für Vor- und Nachbereitung sowie Mitwirkung bei der Durchführung des Feldtages.