Gärtnerrundfahrt wiederbelebt
Die sächsischen Bio-Gemüsegärtner und Gärtnerinnen unternahmen in der Zeit vor der Corona Pandemie jährlich selbstorganisierte Rundfahrten zu anderen Gartenbaubetrieben in Deutschland und angrenzenden EU Ländern. Dadurch fand in der Vergangenheit ein reger Austausch zu Entwicklungen am Markt, Produktionsverfahren und Saatgut/Jungpflanzen statt. Es wurden Kontakte gepflegt und neue geknüpft. Durch die Pandemie wurde das Format pausiert und auf der Bitte und Anregungen aus dem Gärtnerkreis in diesem Jahr vom Kompetenzzentrum Ökolandbau reaktiviert.
So besichtigten wir zuerst am Samstag den 13.07.2024 die Biogärtnerei Watzkendorf, welche neben ihrer eigenen Gemüseproduktion vor allem Bio-Gemüsejungpflanzen für den gesamten Nord-östlichen Raum Deutschlands produziert. Der Geschäftsführer Max Liebrich nahm sich dankenswerterweise sehr viel Zeit um mit uns den gesamten Betrieb zu besichtigen und Fragen zu beantworten. Vor allem die Gemüsewäsche, die Jungpflanzenproduktionslinie, die Salatproduktion, Vermarktung und das Projekt »BioStripPlant- Konservierende Bodenbearbeitung im ökologischen Gemüsebau« stießen auf großes Interesse der Teilnehmer und Teilnehmerinnen.
Nach der Hofführung fuhren wir mit einer Kaffeepause unterwegs zum Naturcampingplatz Parsteiner See und übernachteten dort. Leider nicht ganz leise aber mit direktem Zugang zum Badesee und Pommes.
Am Sonntag den 14.07.2024 besichtigten wir nach einem gemeinsamen Frühstück die Bio Kräuterei Oberhavel in Oranienburg. Dort wurden wir von Matthias Anders und zwei Gärtnern aus dem Team sehr herzlich empfangen. Nachdem diese von der Geschichte des Projektes, den Zielen und ihrer Wirtschaftsweise erzählten wurde allen Teilnehmern schnell klar, dass es sich um eine gänzlich andere Betriebsform als am Vortag handelte.
Entgegen dem ursprünglichen Namen wurde der Hof beispielsweise um eine Gemüse SoLaWi erweitert und es haben sich weitere Projekte rundherum gebildet sodass sich mittlerweile viele Menschen mit dem Fokus auf regenerativer Landwirtschaft zusammengefunden haben und in diesem Rahmen ausprobieren.
Wir haben uns hauptsächlich den Boden, Einarbeitungs- und Ausbringungstechnik und die Gemüsebeete angesehen. Bei Kaffee und Kuchen an den Hofgebäuden fanden wir einen schönen gemeinsamen Abschluss der diesjährigen Gärtnerrundfahrt zu welcher wir zwei verschiedene Perspektiven und Wirtschaftsweisen ökologischer Gemüseerzeugung kennen lernen durften. Ich hoffe dass alle Teilnehmer mit spannenden Eindrücken und Ideen für den eigenen Betrieb heimkehren konnten.
