24.10.2024

Hochwasservorsorge und Erosionsschutz - ein wirkungsvolles Duo

Drohnenbild Ackerfläche mit Verwallungen
Bewirtschaftungsintegrierte Verwallungen in der Tiefenlinie einer Ackerfläche bei Pröda (Pfeile). Zusätzlich zum dauerhaften Verzicht auf den Pflug, schützt die Bewirtschaftung quer zum Hang den Boden vor Wassererosion. 
© AgUmenda GmbH

Mit dem Klimawandel steigt die Häufigkeit von Extremwetterereignissen und damit die Anforderung an die Starkregenbewirtschaftung. Dies gilt für die Landwirtschaft, aber auch für die kommunale Bauleitplanung. Regionalverwaltung, Politik und Landwirtschaft diskutierten und besichtigten am 21. Oktober 2024 geeignete Maßnahmen des vorsorgenden Hochwasser- und Erosionsschutzes im Raum Mittelsachsen.

Starkregen, Dauerniederschlag und Hochwasser sind aus der medialen Berichterstattung der letzten Wochen allgegenwärtig. Mit dem Wasser kommt häufig auch der Schlamm: fruchtbarer Boden wird von landwirtschaftlichen Flächen mitgerissen und in benachbarte Ortschaften gespült. Die Folge sind hohe Schäden für die Betroffenen - auch für die Landwirtschaft, denn mit dem fruchtbaren Boden geht ihre Produktionsgrundlage verloren.

Die LEADER-Region Klosterbezirk Altzella verankerte das Projekt »Starkregenvorsorge und Schutz vor Bodenerosion« in ihrer Entwicklungsstrategie. Neun Städte und Gemeinden haben es sich zur Aufgabe gemacht, gemeinsam mit Bürgerinnen und Bürgern, Landwirtinnen und Landwirten, den Freiwilligen Feuerwehren und den Kommunalverwaltungen Lösungen zu entwickeln, um die Folgen von Starkregenereignissen abzumildern. Am 21. Oktober 2024 wurden Risikostandorte innerhalb der Gebietskulisse und erarbeitete Maßnahmenentwürfe durch das Ingenieurbüro Björnsen Beratende Ingenieure GmbH am LfULG in Nossen präsentiert.

Erfahrungen aus der landwirtschaftlichen Praxis

Menschen und Direktsaatmaschine im Feld
Direktsaattechnik »Avatar« von HORSCH in Lüttewitz: Diskutiert werden die Vor- und Nachteile des Verfahrens.  © AgUmenda GmbH

Wenn es um Wasserrückhalt auf der Fläche und Erosionsschutz geht, ist die Landwirtschaft ein zentraler Akteur. Dies wurde den Teilnehmenden durch die sich anschließende Exkursion verdeutlicht.

In Pröda (Landkreis Meißen) erläuterte Silke Peschke, Referentin am LfULG, dass die Kombination aus Verwallungen und reduzierter Bodenbearbeitungsintensität einen wirkungsvollen Beitrag zum Erosions-, Gewässer- und dezentralen Hochwasserschutz darstellen kann.

Nur wenige Fahrminuten entfernt lag das zweite Ziel der Exkursion. Auf einer Ackerfläche der Südzucker AG in Lüttewitz (Landkreis Mittelsachsen), werden seit mehr als 30 Jahren die Auswirkungen verschiedener Bodenbearbeitungsverfahren auf Bodenabtrag und Regenwasserversickerung untersucht. Daniel Kunzendorf von der Südzucker AG und Vorstandsvorsitzender des Beratungsrings Erosionsmindernde Landbewirtschaftung e. V. stellte zusammen mit Falk Böttcher vom Deutschen Wetterdienst die wesentlichen Ergebnisse vor. Reges Interesse bestand am diesjährig erstmals angelegten Versuch zu erosionsmindernden Aussaatverfahren von Winterraps. Dieser wird vom Leipziger Beratungsunternehmen AgUmenda GmbH betreut und ausgewertet.

Vortrag und Exkursionsführer

Literatur

Kontakt: Verwallungen (Pröda)

Sächsisches Landesamt für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie

Stabsstelle Koordinierung Landwirtschaft

Silke Peschke

Telefon: 035242 631-7014

E-Mail: Silke.Peschke@smekul.sachsen.de

Webseite: Landwirtschaftlicher Gewässerschutz

Kontakt: Bodenbearbeitungsversuch (Lüttewitz)

Sächsisches Landesamt für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie

Referat 72: Pflanzenbau

Dr. Kerstin Jäkel

Telefon: 035242 631-7200

E-Mail: Kerstin.Jaekel@smekul.sachsen.de

Webseite: Landwirtschaftsportal des LfULG

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