Hochwasservorsorge und Erosionsschutz - ein wirkungsvolles Duo
Regionalverwaltung, Politik und Landwirtschaft diskutierten und besichtigten am 21. Oktober 2024 geeignete Maßnahmen des vorsorgenden Hochwasser- und Erosionsschutzes im Raum Mittelsachsen.
Starkregen, Dauerniederschlag und Hochwasser sind aus der medialen Berichterstattung der letzten Wochen allgegenwärtig. Mit dem Wasser kommt häufig auch der Schlamm: fruchtbarer Boden wird von landwirtschaftlichen Flächen mitgerissen und in benachbarte Ortschaften gespült. Die Folge sind hohe Schäden für die Betroffenen - auch für die Landwirtschaft, denn mit dem fruchtbaren Boden geht die Produktionsgrundlage verloren.
Die LEADER-Region Klosterbezirk Altzella verankerte das Projekt »Starkregenvorsorge und Schutz vor Bodenerosion« in ihrer Entwicklungsstrategie. Neun Städte und Gemeinden haben es sich zur Aufgabe gemacht, gemeinsam mit Bürgerinnen und Bürgern, Landwirtinnen und Landwirten, den Freiwilligen Feuerwehren und den Kommunalverwaltungen Lösungen zu entwickeln, um die Folgen von Starkregenereignissen abzumildern. Am 21. Oktober 2024 wurden Risikostandorte innerhalb der Gebietskulisse und erarbeitete Maßnahmenentwürfe durch das Ingenieurbüro Björnsen Beratende Ingenieure GmbH am LfULG in Nossen präsentiert.
Mit dem Klimawandel steigt die Häufigkeit von Extremwetterereignissen und damit die Anforderung an die Starkregenbewirtschaftung. Dies gilt für die Landwirtschaft, aber auch für die kommunale Bauleitplanung.
Erfahrungen aus der landwirtschaftlichen Praxis
Wenn es um Wasserrückhalt auf der Fläche und vorsorgenden Hochwasser- und Erosionsschutz geht, ist die Landwirtschaft ein zentraler Akteur. Dies wurde den Teilnehmenden durch die sich anschließende Exkursion verdeutlicht.
In Pröda (Landkreis Meißen) erläuterte Silke Peschke, Referentin am LfULG, dass die Kombination aus Verwallungen und reduzierter Bodenbearbeitungsintensität einen wirkungsvollen Beitrag zum Erosions-, Gewässer- und dezentralen Hochwasserschutz darstellen kann.
Nur wenige Fahrminuten entfernt lag das zweite Ziel der Exkursion. Auf einer Ackerfläche der Südzucker AG in Lüttewitz (Landkreis Mittelsachsen), werden seit mehr als 30 Jahren die Auswirkungen verschiedener Bodenbearbeitungsverfahren auf Bodenabtrag und Regenwasserversickerung untersucht. Daniel Kunzendorf von der Südzucker AG und Vorstandsvorsitzender des Beratungsrings Erosionsmindernde Landbewirtschaftung e. V. stellte zusammen mit Falk Böttcher vom Deutschen Wetterdienst die wesentlichen Ergebnisse vor. Reges Interesse bestand am diesjährig erstmals angelegten Versuch »erosionsmindernde Aussaatverfahren zu Winterraps«. Dieser wird vom Leipziger Beratungsunternehmen AgUmenda GmbH betreut und ausgewertet.
- Einladung und Programm (*.pdf, 0,50 MB) Die Einladung mit Programm ist nur teilweise barrierefrei.
Vortrag und Exkursionsführer
Der Projektbericht des Ingenieurbüros Björnsen Beratende Ingenieure GmbH wird zeitnah an dieser Stelle zur Verfügung stehen.
- Präsentation: Projektvorstellung »Starkregenvorsorge und Schutz vor Bodenerosion« im LEADER-Gebiet Klosterbezirk Altzella (*.pdf, 2,14 MB) Die Präsentation ist nur teilweise barrierefrei.
- Präsentation: Starkregenvorsorge und Schutz vor Bodenerosion im Klosterbezirk Altzella - Konzeptinhalt, Herangehensweise, Ergebnisse (*.pdf, 6,18 MB) Die Präsentation ist nur teilweise barrierefrei.
- Exkursionsführer: Vorsorgender Erosionsschutz in der landwirtschaftlichen Praxis (*.pdf, 1,25 MB) Der Exkursionsführer ist nur teilweise barrierefrei.
- Handout: Bodenbedeckung und Feldaufgang bei verschiedenen Aussaatverfahren zu Winterraps (*.pdf, 1,96 MB) Das Handout ist nur teilweise barrierefrei.
Literatur
- Erosionsschutz und Wasserrückhalt mit Hilfe von bewirtschaftungsintegrierten Verwallungen (*.pdf, 1,33 MB) WasserWirtschaft, Ausgabe 4/2015, S.42-47
- Berichte aus der Pflanzenproduktion, Schriftenreihe des LfULG, Heft 11/2002 Themen: Boden- und gewässerschonende Landbewirtschaftung in Flusseinzugsgebieten; Beitrag der konservierenden Bodenbearbeitung zum vorbeugenden Hochwasserschutz; Vermeidung von Stickstoffverlusten durch effiziente Nährstoffverwertung
- Direktsaat hilft Wasser sparen (*.pdf, 1,10 MB) Landwirtschaft ohne Pflug, Ausgabe 12/2015, S. 32-35
Kontakt: Verwallungen in Pröda
Sächsisches Landesamt für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie
Stabsstelle Koordinierung Landwirtschaft
Silke Peschke
Telefon: 035242 631-7014
E-Mail: Silke.Peschke@smekul.sachsen.de
Webseite: Gewässerschonende Landbewirtschaftung
Kontakt: Bodenbearbeitungsversuch in Lüttewitz
Sächsisches Landesamt für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie
Referat 72: Pflanzenbau
Dr. Kerstin Jäkel
Telefon: 035242 631-7200
E-Mail: Kerstin.Jaekel@smekul.sachsen.de
Webseite: Landwirtschaftsportal des LfULG