Informationen für Verbraucher
Bio? Na Logo!
Auf Bio ist Verlass. Jedes in Deutschland angebotene Bio-Lebensmittel muss umfangreiche Vorschriften erfüllen. Bio setzt höchste gesetzliche Umweltstandards für alle Produktionsschritte. Staatlich zugelassene Kontrollstellen überprüfen regelmäßig, ob die Vorgaben eingehalten werden.
Ziele und Grundsätze des ökologischen/biologischen Landbaus
Der ökologische/biologische Landbau verfolgt nachstehende allgemeine Ziele:
Die Errichtung eines nachhaltigen Bewirtschaftungssystems für die Landwirtschaft, das die Systeme und Kreisläufe der Natur respektiert und die Gesundheit von Boden, Wasser, Pflanzen und Tieren sowie das Gleichgewicht zwischen ihnen erhält und fördert sowie zu einem hohen Niveau der biologischen Vielfalt beiträgt, die natürlichen Ressourcen wie Wasser, Boden, organische Substanz und Luft verantwortungsvoll nutzt und hohe Tierschutzstandards beachtet und insbesondere tierartspezifischen verhaltensbedingten Bedürfnissen nachkommt.
Weitere Ziele sind die Produktion qualitativ hochwertiger Erzeugnisse und die Herstellung einer reichen Vielfalt an Lebensmitteln und anderen landwirtschaftlichen Erzeugnissen, die der Nachfrage der Verbraucher nach Erzeugnissen entsprechen, die durch Verfahren hergestellt wurden, die der Umwelt, der menschlichen Gesundheit, der Pflanzengesundheit, sowie der Gesundheit und dem Wohlbefinden der Tiere nicht abträglich sind.
Die ökologische/biologische Produktion beruht daher auf den Grundsätzen einer geeigneten Gestaltung und Handhabung biologischer Prozesse auf der Grundlage ökologischer Systeme unter Nutzung systeminterner natürlicher Ressourcen.
Dazu zählen u. a.:
- Erhalt und Förderung des Bodenlebens und der natürlichen Fruchtbarkeit des Bodens, der Bodenstabilität und der biologischen Vielfalt
- Minimierung der Verwendung von nicht erneuerbaren Ressourcen und von außerbetrieblichen Produktionsmitteln
- Erhaltung der Pflanzengesundheit durch vorbeugende Maßnahmen wie Auswahl geeigneter Arten und Sorten, die gegen Schädlinge und Krankheiten resistent sind, geeignete Fruchtfolge, mechanische und physikalische Methoden und Schutz von Nützlingen
- Verzicht auf chemisch-synthetische Pflanzenschutzmittel und leicht lösliche mineralische Düngemittel
- Erhaltung der Tiergesundheit durch Stärkung der natürlichen Abwehrkräfte der Tiere sowie durch Auswahl der geeigneten Rassen und durch entsprechende Haltungspraktiken
- Betreiben einer flächengebundenen und an den Standort angepassten Tiererzeugung
- Verwendung ökologischer/biologischer Futtermittel in der Tierhaltung, die sich aus Ausgangserzeugnissen aus dem ökologischen/biologischen Landbau und natürlichen, nicht landwirtschaftlichen Stoffen zusammensetzen
- Herstellung ökologischer/biologischer Lebensmittel aus ökologischen/biologischen landwirtschaftlichen Zutaten, außer wenn eine Zutat auf dem Markt nicht als ökologisches/biologisches Erzeugnis erhältlich ist
- sorgfältige Verarbeitung der Lebensmittel, vorzugsweise unter Anwendung biologischer, mechanischer und physikalischer Methoden
- Verzicht auf den Einsatz der Gentechnik
Ausführliche Informationen zum Thema enthält die folgende Broschüre:
Informationen zu den Themen »Regionalität« und »Fair«
Angesichts zunehmend anonymer und globalisierter Märkte steigt bei den Verbrauchern auch die Nachfrage nach Produkten die regional und/oder fair erzeugt werden. Diese Qualitätsmerkmale können zusammen bzw. einzeln in Verbindung mit »öko«/»bio« oder auch ganz separat stehen.
Regionalität:
Bei der Kaufentscheidung für regionale Produkte stehen die Unterstützung regionaler Unternehmen und Arbeitsplätze, kurze Transportwege, der Frischegrad der Produkte und die Verbundenheit mit der Region/Heimat im Vordergrund.
Der Begriff »Region« ist gesetzlich nicht geschützt. Die Region hat meist sowohl soziokulturelle als auch geografische Grenzen, die Hersteller und Händler nach ihren eigenen Regeln für ihre Region definieren. Für den Verbraucher ist es schwierig, die große Anzahl an so entstandenen regionalen Labeln/Siegeln und deren Prämissen zu durchschauen.
Für Deutschland wurde deshalb eine bundesweit geltende transparente Regional-kennzeichnung, das Regionalfenster, entwickelt. Seit Anfang 2014 sind Produkte mit dem Regionalfenster im Handel. Es wurden klare Kriterien für eine aussagekräftige und verlässliche Regionalkennzeichnung erarbeitet. Der Verbraucher erkennt beim Blick auf das »Fenster« unmittelbar, aus welcher Region die Rohstoffe stammen und wo sie verarbeitet wurden. Die Hauptzutat muss nachweislich aus der angegebenen Region stammen. Ein neutrales und mehrstufiges Kontroll- und Sicherungssystem gewährleistet, dass die Angaben zur Region, zu den Zutaten und dem Ort der Verarbeitung verlässlich sind.
http://www.regionalfenster.de/
Fair:
Neben »öko«/»bio« und der Regionalität wird zunehmend vom Verbraucher auch eine sozial verträgliche Produktion und fairer Handel nachgefragt. Der Begriff »fair« ist ebenfalls nicht rechtlich geschützt. Deshalb gibt es auch kein einheitliches Label für diese Produkte. Die Label sind in erster Linie Sozialsiegel. Die internationalen und nationalen Initiativen verbinden damit faire Wirtschafts- und Handelsstrukturen, soziale Verantwortung und gerechte Bezahlung gegenüber den Beschäftigten und der Gesellschaft.