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Rinderhaltung im LVG Köllitsch

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(© LfULG; B. Puhlmann)
Milchkuhstall
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(© LfULG; B. Puhlmann)
Milchkuhstall
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Holstein Friesian Kalb
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(© LfULG; B. Puhlmann)
Milchkuhühe auf der Weide
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(© LfULG; B. Puhlmann)
Milchkuhühe auf der Weide

Das Lehr- und Versuchsgut Köllitsch hält ca. 200 Milchkühe der Rasse Holstein Friesian und deren Nachtzucht sowie 90 bis 100 Mutterkühe mit Nachzucht der Rassen Deutsch Angus, Limousin und Fleckvieh.

Die Herden dienen der beruflichen Bildung und sind in zahlreiche Versuche und Demonstrationsvorhaben eingebunden. Besonders für die Lehrlinge im Rahmen der Überbetrieblichen Ausbildung stellen die Milchkühe die Basis für Melkausbildung sowie für Unterweisungen zur Haltung und Fütterung dar.

Die Aufgliederung aller Herden gestattet es, alle gängigen Haltungsverfahren vom Kalb bis zur Kuh bzw. schlachtreifen Mastrind darzustellen.

Milchrindzucht

Unsere Milchrindhaltung erfolgt aktuell in zwei leistungsstarken Herden mit insgesamt rund 200 Milchkühen der Rasse Holstein Friesian. Untergebracht sind die Milchkühe in einem Außenklima-Liegeboxenlaufstall aus dem Jahr 1998 und einem Altbau mit außenliegenden Liegeboxen. 

Gemolken werden unsere schwarzbunten Milchkühe im Laufstall am 2 x 7er Fischgrätenmelkstand (FGM) und am Automatischen Melksystem (AMS). Im Milchwirtschaftsjahr 2022/2023 konnte wiederholt eine Milchleistung nach Milchleistungsprüfung (MLP) von über 10.000 kg (10.846 kg/Kuh und Jahr, 3,91 % Fett, 3,50 % Eiweiß) erreicht werden. In den letzten 6 Jahren wurde eine Milchleistung nach MLP von durchschnittlich 10.811 kg/Kuh bei ausgeglichenen Inhaltsstoffen (Fett, Eiweiß) erreicht. Die Nutzungsdauer der Kühe wurde auf 2,8-3,0 Laktationen/Kuh gesteigert.  

Die Reproduktion der weiblichen Nachzucht erfolgt ausnahmslos aus dem eigenen Bestand, um auch diesen Ausbildungsabschnitt in der ÜBA mit abzubilden. Für die Kälberhaltung wurde in den Jahren 2009/2010 ein neuer Kälberstall gebaut, der auch künftigen Anforderungen entspricht.
Trotz eines intensiven Planungsprozesses erfolgt die Milchproduktion noch in den Altställen aus den Jahren 1957 bzw. 1998. Ab Frühjahr 2024 ist die umfassende Modernisierung des Milchviehbereiches geplant. Dabei soll eine neue Lehrwerkstatt Milchkuhhaltung, zusätzliche Lagermöglichkeiten für Futterkonerservate und Gülle sowie eine neue Strohlagerhalle errichtet werden.

Milchrindstall © LfULG; B. Puhlmann
  • Größe: 1,52 m bis 1,40 m
  • Körperbau: große, langbeinige Tiere mit schwach ausgeprägter Bemuskelung
  • Fellfarbe: schwarz-weiß und rot-weiß gescheckt
  • Herkunft: Mitteleuropa
  • Nutzen: Milch und Fleisch

Die Rasse Holstein Friesian ist für eine hohe Milchproduktion hervorragend geeignet. Sie zeichnen sich durch ihre besondere Anpassungsfähigkeit an alle Haltungsformen der Milchviehhaltung aus.

Laktationsleistungen am Fischgrätenmelkstand und Automatischen Melksystem 2018 bis 2022 (Ø-Jahresleistung pro Kuh)

  2018 2019 2020 2021 2022
Milch in kg 11.063 11.022 10.445 10.772 10.846
Fett in % 4,03 3,8 3,9 4,1 3,9
Eiweiß in % 3,5 3,5 3,6 3,5 3,5

Fleischrindzucht

Unsere Fleischrindhaltung erfolgt in drei Herden mit den Rassen Deutsch Angus, Limousin und Fleckvieh. Aktuell werden rund 90 - 100 Mutterkühe mit deren Nachzucht gehalten.

Die Beweidung der Elbauen mit diesen mittelintensiven Rassen hat sich in den letzten Jahren im LVG bewährt und stellt eine Möglichkeit dar, das mit zahlreichen Auflagen belegte Grünland zu nutzen und zu pflegen. Besonders die Herden der Rasse Fleckvieh und Limousin zählen durch die konsequente züchterische Arbeit zu den besten Herden in ganz Deutschland. Die Mutterkühe werden in der Vegetationsperiode von Mitte März/April bis Ende November extensiv auf den Elbwiesen gehalten. In den Wintermonaten stehen feste Quartiere zur Verfügung. Die aufgezogenen Kälber werden, soweit nicht zur eigenen Reproduktion benötigt, zur Zucht, Mast oder Schlachtung verkauft.

Anguskuh mit Kalbe © LfULG; B. Puhlmann
  • Größe: 1,36 m bis 1,45 m
  • Körperbau: mittelgroße, kurzbeinige Tiere mit tiefem, rechteckigen Rumpf und genetischer Hornlosigkeit
  • Fellfarbe: rot bis schwarz
  • Herkunft: Nordosten Schottlands
  • Nutzen: Fleisch

Unsere Angus-Herde entstand durch inländischen Zukauf und Zucht. Die Bullen für die Zucht kamen vorwiegend aus Übersee.

Unsere Ziele in der Herde sind ein großer Rahmen bei guter Milchleistung und sehr hohe Zunahme bei einer Verbesserung des Fleischansatzes.

Limousinherde © LfULG; B. Puhlmann
  • Größe: 1,35 m bis 1,50 m
  • Körperbau: mittel- bis großrahmige Tiere mit kräftiger Bemuskelung und feinen Knochen
  • Fellfarbe: rotbraun mit helleren Bereichen
  • Herkunft: Frankreich
  • Nutzen: Fleisch

Die ersten Tiere unserer Limousin-Herde wurden aus der Mitte Frankreichs importiert, um einen symbiotischen, zielgerichteten Einsatz bester französischer und hornloser kanadischer Genetik zur weiteren Zucht zu nutzen.

Unsere Ziele in der Limousinherde sind hornlose, gut bemuskelte Kühe mit ausreichender Milchleistung, einem guten Charakter und einem oberen, mittleren Rahmen zu züchten.

Fleckviehrinder © LfULG; B. Puhlmann
  • Größe: 1,35 m bis 1,60 m
  • Körperbau: mittel bis große Tiere mit langen, breiten und tiefen Körper
  • Fellfarbe: dunkelrotbraun bis hellgelb
  • Herkunft: Simmental im Berner Oberland
  • Nutzen: Milch und Fleisch

Die ersten Tiere unserer Fleckvieh-Herde kauften wir aus Baden-Württemberg. Unsere Priorität zielte dabei auf Zunahme, Hornlosigkeit und Milcherhaltung.

Unsere Ziele in der Fleckviehherde sind die Hornlosigkeit zu manifestieren, eine hohe Gewichtszunahme und gute Milchleistung.

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