Hauptinhalt

Feldbau im LVG Köllitsch

/
(© LfULG; O. Kunze)
Mähdrescher
/
(© LfULG; N. Wolf)
Unkrauthacke
/
(© LfULG; N. Wolf)
Feldpresse
/
(© LfULG; B. Puhlmann)
Heuwender
/
(© LfULG; B. Lehmann)
Silage
/
(© LfULG; N. Wolf)
Düngerstreuer
/
(© LfULG; J. Meißner)
Rübenernte

Im Bereich Feldbau werden unter Beachtung des notwendigen Futterbedarfes für die Tierbestände Marktfrüchte produziert sowie Flächen nach naturschutzfachlichen Gesichtspunkten bewirtschaftet. Dabei werden die neuesten Erkenntnisse der FuE-Vorhaben sofort in der Praxis umgesetzt. Als stabilisierender Faktor werden seit einigen Jahren konstante Fruchtfolgen eingehalten, die in ihrer Struktur unverändert und auf der gleichen Fläche bleiben. Auf Grund der Demonstrationsaufgaben und der Versuchsanstellungen ist die Anbaustruktur sehr vielfältig. Technisch wurde der Maschinenpark in den letzten Jahren stark modernisiert und die Technologieketten optimiert.

Ackerarbeiten © LfULG; N. Wolf

Die Böden in der Elbaue sind sehr fruchtbar, aber auch heterogen und auf Grund Ihres Tongehaltes  (15-30 %) schwierig zu bearbeiten. Die alluvialen Auelehmböden (AL-Standort) sind teilweise mit Sandrücken durchzogen und weisen eine durchschnittliche Ackerzahl von 59 auf. Die Grünlandzahl liegt bei durchschnittlich 44 Punkten. Die Niederschlagshöhe ist der begrenzende Faktor. Während in der Vergangenheit ein Durchschnittswert von 540 mm/a erreicht wurde, betrug der Durchschnittswert des Niederschlages in den Jahren 2018 - 2022 nur noch 400 mm pro Jahr. Dazu kommt durch die ungleichmäßige Verteilung im Jahresverlauf eine ausgeprägte Vorsommertrockenheit.

Ca. 240 ha Grünland liegen in Schutzgebieten und sind mit Bewirtschaftungsauflagen im Bereich der Düngung, Pflanzenschutz und Nachsaat belegt. Dies entspricht 90 % der Grünlandfläche. Beim Ackerland beträgt der Anteil der Fläche mit Schutzstatus (Naturschutzgebiet, Wasserschutzzone, FFH Gebiet, Vogelschutz, Landschaftsschutzgebiet) ca. 33 %. Daraus ergeben sich zum Teil sehr hohe Anforderungen bei der Nutzung bzw. Demonstration von Bewirtschaftungsstrategien und Einschränkungen bei der Futterabsicherung der Tierbestände.

Über 70 % der Flächen liegen im Nitratgebiet, im sogenannten "roten Gebiet". Auf diesen Flächen müssen zusätzliche Auflagen beachtet werden, u.a. dass nur 20 % unter dem durchschnittlichen Düngebedarf gedüngt werden darf.

    Erntearbeiten © LfULG; O. Kunze

    Durch Feldversuche und Demonstrationen bauen wir eine Vielzahl von Feldfrüchten an:

    • Fruchtarten: Winterweizen, Winterdinkel, Wintergerste, Winterraps, Zuckerrüben, Sommer- und Winterhafer, Sommer- und Wintererbsen, Winterackerbohnen, Sojabohnen, Hirse, Silomais, Luzerne, Sonnenblumen

    In den Versuchs- und Demonstrationsvorhaben liegt der Schwerpunkt auf

    • Wassersparenden Bewirtschaftungsmethoden
    • Umsetzung des Nationalen Aktionsprogramms Pflanzenschutz (NAP)
    • Umsetzung der Grundbewirtschaftung in „Roten Gebieten“ mit entsprechenden N- und P Management
    • Fortführung uns Ausweitung des Vergleiches unterschiedlicher Bodenbearbeitungssysteme nach regionalspezifischen Abwägungen
    • Etablierung Agri PV Anlage
    • Entwicklung und Erhalt der Flächen im Einklang mit Natura 2000,
    • Flächenbewirtschaftung unter verstärkter Nutzung von Methoden und Hilfsmitteln der Digitalisierung (smart Farming) inkl. Etablierung eines ganzheitlichen Farmmanagementsystems
    • Umsetzung unterschiedlicher Fruchtfolgeregime
    • Umsetzung des „Betriebsplanes „Natur“ inkl. ausgewählter Naturschutzmaßnahmen
    • Sortendemonstration verschiedener Marktfrüchte mit regionalspezifischer Ausrichtung

     
    Auf 60 ha Ackerland demonstrieren wir den ökologischen Landbau und nutzen diese Fläche auch intensiv für Versuchsanstellungen und unser Bildungsprogramm für Landwirte, Berater und Fachschüler.

    Biogasanlage © LfULG; O. Kunze

    In der Landwirtschaft fallen zahlreiche organische Stoffe wie Gülle, Stallmist und Futterreste an. Diese werden durch den Prozess der Biogaserzeugung sinnvoll genutzt.  Unsere Biogasanlage im LVG Köllitsch wurde im Jahr 2009 errichtet und besteht aus einem Fermenter und einem Zwischenlager. Täglich werden zeit- und mengengesteuert 20m³ Gülle aus dem Rinderbereich, 1,6 Tonnen Stallmist und 1,6 Tonnen Silomais in den Fermenter der Anlage eingebracht. Aufgrund des hohen Anteils an Stallmist werden die Einsatzstoffe noch durch eine Hammermühle zerkleinert. Ergänzt werden diese Inputstoffe durch Futterreste sowie Getreide bei bestimmten Versuchsanstellungen. Während der Verweildauer von ca. 50 Tagen  im Fermenter   werden die organischen Materialien mit Hilfe von Bakterien in mehreren Abbaustufen zu Methan (CH4) und Kohlendioxid (CO2) abgebaut. Die energetische Nutzung des Methans erfolgt in einem Gasmotor mit einer elektrischen Leistung von 104 KW , der einen Generator antreibt. Bei der Verbrennung des Methans entstehen Strom und Wärme. Jährlich werden in diesem Prozess ca. 800.000 KWh elektrischer Strom  und  680.000 kWh  Wärme produziert. Bei einer Auslastung des Motors von 90% (7.800 Volllaststunden/Jahr) könnten so theoretisch 230 Haushalte mit Strom versorgt werden(ca. 3.400KWh Stromverbrauch/Jahr). Während die elektrische Energie vollständig ins öffentliche Stromnetz eingespeist wird, nutzen wir die anfallende Wärme selbst. Zunächst muss für einen optimalen Biogasprozess die Temperatur im Fermenter bei 40 Grad Celsius aufrecht gehalten werden (Prozesswärme), aber auch für die Unterrichts- und Sozialräume sowie die Beheizung der Abferkelabteile im Schweinestall wird Wärme benötigt. Die anfallenden Gärreste werden in Endlagern gelagert und stellen einen wertvollen Wirtschaftsdünger für unsere landwirtschaftlichen Nutzflächen dar. Die Biogasanlage des LVG Köllitsch dient Lehr- und Forschungszwecken und als Demonstrationsobjekt.

    zurück zum Seitenanfang