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Schafhaltung im LVG Köllitsch

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(© LfULG; J. Unger)
Merinofleischschafe auf der Weide
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(© LfULG; J. Unger)
Schwarzköpfige Fleischschafe auf der Weide
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(© LfULG; B. Puhlmann)
SKF-Mutterschafe nach der Gruppeneinteilung vor Austrieb zur Anpaarung
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(© LfULG; B. Puhlmann)
MFS-Mutterschafe nach der Gruppeneinteilung vor Austrieb zur Anpaarung
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(© LfULG; B. Puhlmann)
Neugeborenes MFS-Lamm

In der Schafzucht werden im Lehr- und Versuchsgut Köllitsch die zwei Rassen Merinofleischschaf und Schwarzköpfiges Fleischschaf gehalten. Damit tragen wir bei den Merinofleischschafen auch zum Erhalt gefährdeter einheimischer Nutztiere in Sachsen bei. Aktuell werden im LVG ca. 210 Mutterschafe (115 Merinofleischschafe und 95 Schwarzköpfige Fleischschafe) und ca. 50 Jährlinge bzw. weibliche Jungschafe zur Nachzucht gehalten. Dazu kommen noch 6 Stamm- und 3 Jungböcke.

Die Schafhaltung dient der Nutzung des Grünlandes in der Elbaue, der Deichpflege, der internen und externen Bereitstellung von Zuchttieren für die Herdbuch- und Gebrauchszucht, der Demonstration einer modernen Herdenbewirtschaftung und der wirtschaftlichen Mastlammproduktion. Dies erfolgt in Verbindung mit den bestehenden Anforderungen aus der Fort- und Weiterbildung sowie den Projekten innerhalb der angewandten Forschung. Das LVG ist an der Durchführung von Projekten zu verschiedenen Themen wie Herdenschutz, Management unkupierter Schafe und Wertschöpfung aus einheimischer Wolle beteiligt sowie Ausrichter von Sachkundelehrgängen und Praktikerseminaren rund um die Schafhaltung. Ebenfalls sind wir in den Vorbereitungskurs für Schäfermeister eingebunden.

Unser aktueller Mutterschafbestand (inkl. Zutreter) liegt mit Stand August 2023 bei:

Merinofleischschafe (MFS): 113
Schwarzköpfiges Fleischschafe (SKF): 94
 

Unsere Tiere werden von April bis Dezember auf der Elbaue zur Deichpflege gehalten. Die Deckzeit beginnt im August und endet in Reinzucht nach 6 bis 8 Wochen. Nach einer mindestens 10-tägigen Pause werden alle bis dahin nichttragende Schafe bis Dezember einem anderen Bock zugefürt, diese Lämmer sind ausschließlich zur Mastlammproduktion bestimmt. Nach 5 Monaten beginnt im Januar die Lammzeit im Stall. Mit 8 bis 12 Wochen werden die Lämmer abgesetzt. In den Monaten April/ Mai wird bei der Lammbonitur durch den Zuchtleiter des SSZV über deren weitere Verwendung entschieden. Entweder erfolgt eine weitere Aufzucht zur späteren Zuchtverwendung oder eine Vermarktung als Mastlamm mit ca. 45 kg Körpergewicht.
 

Ablammergebnisse der Rassen 2020 bis 2023 (gesamt geborene Lämmer/Lammung)

Jahr Merinofleischschaf Schwarzköpfiges Fleischschaf
2023 206 % 175 %
2022 179 % 174 %
2021 191 % 174 %
2020 186 % 164 %

Merinofleischschafe (MFS) werden seit über 100 Jahren auf den Gütern Köllitsch und der Domäne Packisch gehalten und gezüchtet.

Im Jahr 1882 wurden auf der Domäne Packisch an Schafen Impfversuche zur Bekämpfung des Milzbrandes durchgeführt. Die äußerst bekannte MFS-Stammherde Tauschwitz wurde durch höchsten persönlichen Einsatz des Schäfermeisters Karl Cirpka durch die Wirren des 2. Weltkrieges gebracht. Sie erhielt nach Kriegsende einen neuen Standort auf der ehemaligen Domäne Packisch. Diese Hochzuchtherde wurde intensiv züchterisch weiterentwickelt. In der „DDR-Zeit“ war sie eine der fruchtbarsten und wollleistungsstärksten Stammherden.

Mit der neuen Aufgabenstellung, als LVG Köllitsch nach 1990, erfolgte eine konsequente Umstellung der züchterischen Schwerpunkte. Fruchtbarkeit, Mast- u. Fleischleistung sowie die Wollqualität stehen vermehrt im Mittelpunkt der Selektion. Der Anschluss an die Spitzenzuchten Deutschlands wurde mit der Erreichung des 1a - Preises bei der MFS-Bundeselite der Jungböcke im Jahr 2003 hergestellt.

Mit der Schaffung des LVG Köllitsch im Jahr 1992 wurde eine Erweiterung der zu haltenden Schafrassen vorgenommen. So kamen die Schwarzköpfigen Fleischschafe (SKF) und die Texelschafe in den Betrieb. Im Jahr 1998 wurde mit dem Zuchtversuch zur Züchtung einer Haarschafpopulation (Nolana) begonnen. Es kamen Böcke der Rassen Wiltshire Horn (WH) und Dorper (Do) als Kreuzungspartner der MFS-, SKF- u. Texelmutterschafe zum Einsatz.
2007 wurde die Zucht der Texel und 2015 das Haarschaf- Zuchtexperiment (Nolana) beendet.

Mister Kölsa © LfULG; B. Puhlmann

Wir sind mit den beiden Rassen Merionfleischschaf und Schwarzköpfiges Fleischschaf regelmäßig und erfolgreich auf verschiedenen Zuchtveranstaltungen vertreten. Unter Anderem holten wir im Jahr 2022 der Wanderpokal „Mister Kölsa“ für ein Jahr nach Köllitsch. Er ist eine Auszeichnung für den besten Jungbock der Rasse MFS bundesweit und Anerkennung für besondere züchterische Leistung unserer Schäferei.

Das LVG ist an der Durchführung von Projekten zu verschiedenen Themen wie Herdenschutz, Management unkupierter Schafe und Wertschöpfung einheimischer Wolle beteiligt sowie Ausrichter von Sachkundelehrgängen und Praktikerseminaren rund um die Schafhaltung sowie am Vorbereitungskurs für Schäfermeisteranwärter.

Unsere Fleischschafrassen

Merinofleischschaf © LfULG; B. Kurze
  • Körperbau: mittelgroße bis große Schafe mit breiter Brust und muskulösen Rücken
  • Nutzen: Fleisch und Wolle
  • Wolle: fein, weiß, merinoähnlich mit gleichmäßiger Feinheit von A - AB (22 - 28 µm)
  • tägliche Zunahme: 350 bis 450g

Das Merinofleischschaf entstand ursprünglich aus einer Kombination des deutschen Merinokammwollschafes mit Zweitnutzungsrassen aus Frankreich und England.
Merionfleischschafe sind für die Hüte-, Koppel- und Stallhaltung geeignet. Sie haben gute Schlachtqualität.
Rassetypisch ist ein Geburtsgewicht von 5kg bei Einlingen und 4kg bei Mehrlingen.

Schwarzköfpige Fleischschafe © LfULG; B. Puhlmann
  • Körperbau: mittel- bis großrahmige Schafe mit dunklen Beinen und hornlosen Kopf mit abstehenden Ohren
  • Nutzen: Fleisch und Wolle
  • Wolle: fein, weiß, mit Feinheit von 33 - 35 µm
  • tägliche Zunahme: 400 bis 500g

Das Schwarzköpfige Fleischschaf ist eine Kreuzung aus der Fleischschafrassen Oxfordshire und Hampshire in deutsche Landschafe. Anfänglich wurden die Tiere in Ostpreußen und Westfalen gehalten, später wurde die Rasse in Deutschland in Gegenden mit eher maritimen Klima verbreitet. Das Schwarzköpfige Fleischschaf ist gut geeignet für die Hüte- und Koppelhaltung.
Rassetypisch ist ein Geburtsgewicht von 5kg bei Einlingen und 4kg bei Mehrlingen.

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