Betriebswirtschaftliche Erfolgsfaktoren einer zukunftsfähigen Umstellung auf ökologischen Landbau in Sachsen
Projektlaufzeit
08/2008 - 06/2010
Projektziel
Modellhafte Entwicklung betriebswirtschaftlicher Umstellungsszenarien für zukunftsfähige Betriebsumstellungen unterschiedlicher Betriebstypen, um:
- Faktoren, die eine Betriebsumstellung auf ökologischen Landbau unterstützen oder beeinträchtigen können, aufzuzeigen sowie
- Potentiale zur Sicherung und Steigerung des Einkommens sächsischer Landwirtschaftsbetriebe ableiten und bewerten zu können.
Projektergebnisse
Für sächsische Landwirtschaftsbetriebe gibt es Erfolg versprechende Ansatzpunkte, auch weiterhin auf ökologischen Landbau umzustellen. Entscheidend ist immer noch der Zugang zum Markt mit entsprechenden Preisen für die ökologisch erzeugten Rohstoffe.
Der Erfolg als Ökobetrieb hängt sehr stark vom jeweiligen Betriebstyp und vom Standort ab und wird wesentlich von den jeweiligen innerbetrieblichen Entwicklungsmöglichkeiten beeinflusst .
Die teilweise sehr großen Erfolgsunterschiede zwischen den berechneten Szenarien verdeutlichen darüber hinaus, dass der Erfolg einer Betriebsumstellung wesentlich von einer optimalen Betriebsorganisation und damit guten Planung abhängt.
Für Ackerbaubetriebe auf schwächeren Standorten kann nach der Umstellungsphase ein Einstieg in die tierische Veredlung von Vorteil sein. Besonders bei knapper Arbeitskapazität bietet sich z.B. die Putenmast im Verbundsystem an, da der organisatorische Aufwand für Futtermittelbezug, Jungtierbeschaffung und Vermarktung durch das Partnerunternehmen organisiert wird.
Für umgestellte Ackerbaubetriebe auf besseren bzw. geeigneten Standorten kann der Feldgemüsebau nach der Umstellungsphase interessant sein. Allerdings entstehen bei diesem Betriebszweig hohe Aufwendungen für Spezialtechnik und der Feldgemüsebau stellt hohe Ansprüche an Organisation und Management.
Für Milchviehbetriebe zeigt sich in den Ergebnissen, dass der Erfolg ganz entscheidend steht und fällt mit dem Auszahlungspreis der Molkereien. Bei derzeit 3 Biomilch verarbeitenden Molkereien für sächsische Betriebe ist das Risiko von schwankenden Preisen und Abnahmemengen sehr groß. Eine hofeigene Milchverarbeitung kann hier entscheidend dazu beitragen, dass betriebswirtschaftliche Risiko zu puffern.
Für Mutterkuhbetriebe empfiehlt sich auch im Ökolandbau eine Extensivierung der Mutterkuhhaltung. Der Absetzerverkauf ist unter der Voraussetzung einer stabilen Abnahme betriebswirtschaftlich günstiger als die eigene Ausmast der Nachzucht, wenn der Ökopreis für Rindfleisch nicht deutlich über dem konventionellen Preis liegt.
Betriebliche Kooperationen haben ein nicht zu unterschätzendes Potential den betrieblichen Erfolg zu verbessern. Unter anderem können dadurch Betriebskosten gespart und Arbeitsabläufe vereinfacht werden.
Ansprechpartner
Sächsisches Landesamt für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie
Referat 21: Grundsatzangelegenheiten, Öffentlichkeitsarbeit
Catrina Kober
Telefon: 0351 2612-2313
Telefax: 0351 2612-2099
E-Mail: Catrina.Kober@smekul.sachsen.de