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Praxiserfahrungen - Betrieb VIII (Oberlausitzer Lößhügelland)

Der Betrieb im Überblick

  • mit Ausnahme der Saatgutvermehrungsflächen konservierende Bodenbearbeitung seit 1991
  • Ackerfläche: ca. 240 ha
  • Fruchtfolge: dreifeldrig (Winterraps, Zuckerrüben oder Erbsen-Winterweizen-Winterroggen, Wintergerste oder Sommergerste)
  • z.T. Saatgutvermehrung von Winterweizen, Winter- sowie Sommergerste, Winterroggen und Erbsen.
  • durchschnittliche Ackerzahl: 55
  • Textur: sandiger Lehm
  • keine Tierhaltung

Gründe für Umstellung und Wirkung

Der Betrieb begann 1991 mit der konservierenden Bodenbearbeitung, um Kosten und Arbeitszeit einzusparen, die Befahrbarkeit der Flächen (siehe auch »Schutz des Bodengefüges«) zu verbessern (von Bedeutung für termingerechte Düngerausbringung) sowie die Erosion durch Wasser zu verringern und um eine Konservierung von Bodenwasser (siehe auch »Einfluss der landwirtschaftlichen Nutzung auf den Bodenwasserspeicher«, Mulchschicht schützt vor Verdunstung) zu erreichen. Durch Letzteres ist ein besseres Auflaufen von Wintergetreide auch in trockenen Jahren möglich. Diese Ziele wurden nach Einschätzung des Betriebes erreicht. Im Vergleich zu den gepflügten Flächen wird bei konservierender Bodenbearbeitung kein erhöhter Pflanzenschutzmittelaufwand benötigt.

Bodenbearbeitung und Aussaat

Wenn relativ viel Stroh vorhanden ist und/oder schlecht verteilt auf der Oberfläche aufliegt, wird die Stoppelbearbeitung mit einer Scheibenegge (+Nockenringwalze) durchgeführt. Die Bearbeitungstiefe variiert zwischen 5 und 10 cm Tiefe.  Ansonsten wird ein Flügelschargrubber eingesetzt, da er der Ausbreitung von Wurzelunkräutern (z.B. Quecke) entgegenwirkt. Die Grundbodenbearbeitung wird mit den gleichen Bodenbearbeitungsgeräten durchgeführt. Die Aussaat erfolgt mit einer Scheibenschar-Drillmaschine mit vorgeschaltetem Zinkenrotor (Rototiller) zur Saatbettbereitung.

Zur Frühjahrsaussaat wird der Boden nach der herbstlichen Stoppel- und Grundbodenbearbeitung im Frühjahr abgeschleppt (Eigenbau bestehend aus Grubber und Schleppe) und die Saatbettbereitung mit einem Zinkenrotor durchgeführt.

Unkräuter und Durchwuchs

Bisher stellte sich heraus, dass es im Vergleich zu gepflügten Flächen zu keiner größeren Verunkrautung kam. In Zuckerrübenbeständen ist sogar von einer geringeren Verunkrautung auszugehen.

Unerwünschter Durchwuchs ist immer dann problematisch, wenn es sich um Saatgutvermehrungsflächen (insbesondere bei Winterroggen) handelt. Deshalb wird i.d.R. auf diesen Flächen eine konventionelle Bodenbearbeitung mit dem Pflug durchgeführt. Allerdings gelang dem Betrieb bisher auch die Vermehrung von Winterweizen und Wintergerste bei konservierender Bearbeitung.

Schaderreger und Pflanzenkrankheiten

In 2001 traten erstmalig Schnecken im Winterraps mit ertragsschädigender Wirkung auf. Nach Einschätzung des Betriebes waren konventionell mit dem Pflug bearbeitete Flächen gleichermaßen betroffen. Zur Bekämpfung wurde Scheckenkorn eingesetzt.

Mäuse bereiteten bereits im ersten Jahr nach der Umstellung Probleme. Mäuse werden gezielt durch den Einsatz einer Legeflinte bekämpft.

Da der Winterweizen nicht nach Mais angebaut wird, spielen Ährenfusariosen im Winterweizenanbau kaum eine Rolle.

Strohmanagement

Eine ungleichmäßige Strohverteilung führte in der Vergangenheit insbesondere beim Winterraps zu verzetteltem Aufwuchs. Deshalb wird bereits bei der Ernte auf eine gleichmäßige Verteilung des Strohs und kurze Häcksellängen geachtet. Dies gelingt nach Einschätzung des Betriebes mit einem Axialflussmähdrescher (Case) bereits gut. Wenn relativ viel Stroh vorhanden ist und/oder zudem schlecht verteilt auf der Oberfläche aufliegt, wird die Stoppelbearbeitung mit einer Scheibenegge (+Nockenringwalze) durchgeführt.

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