Kartoffel
Die Rolle der Kartoffel
Mitte des 17. Jahrhunderts in unseren Küchen angekommen, gehört die Kartoffel zu den beliebtesten Nahrungsmitteln weltweit. Nach Polen, hat Deutschland die zweitgrößte Kartoffelanbaufläche innerhalb der Europäischen Union- 11 Millionen Tonnen Kartoffeln werden jährlich produziert.
Kein Wunder also, dass Deutschland zu den zehn größten Kartoffelproduzenten der Welt gehört. Allein in Sachsen gibt es rund 6000 ha Anbaufläche.
Kartoffelanbau in Sachsen
Die Kartoffel erfreut sich nach wie vor großer Beliebtheit auf den sächsischen Speiseplänen.
Um den Bedarf zu decken und die Bevölkerung mit qualitativ hochwertigen Knollen versorgen zu können, haben gesunde Kartoffelbestände und Knollen oberste Priorität. Rund 1 % der landwirtschaftlich genutzten Fläche in Sachsen wird vom Kartoffelanbau bestimmt.
Die Aufgaben der Behörden
Neben einer guten fachlichen Praxis der Kartoffelproduzenten, trägt die zuständige Behörde einen Teil der Verantwortung. Eine wesentliche Voraussetzung für gesunde Knollen, ist das Pflanzgut. Zertifiziertes Pflanzgut wird in einem aufwändigen amtlichen Anerkennungsverfahren umfassend auf viele verschiedene Schaderreger kontrolliert und getestet. Das Referat Pflanzengesundheit arbeitet eng mit der Pflanzgutanerkennungsstelle zusammen, um die Freiheit von Quarantäneschaderregern in Pflanzkartoffeln sicherzustellen.
Dafür werden stichprobenartig amtliche Labortests auf Quarantäneschaderreger wie beispielsweise Bakterielle Ringfäule (Clavibacter michiganensis) und Schleimkrankheit (Ralstonia solanacearum) durchgeführt. Parallel dazu werden sächsische Kartoffelbestände und Kartoffelimporte an den Grenzeinlassstellen überwacht. Das Ziel dieser Arbeit ist, die Einschleppung und Verbreitung von Quarantäneschadorganismen zu verhindern.
Unionsquarantäneschaderreger der Kartoffel
Im Rahmen der aktuellen Gesetzgebung sind über 200 Schadorganismen aufgrund ihres hohen Schadpotenzials, ihrer schweren Bekämpfbarkeit und der bisher begrenzten Verbreitung, als Quarantäneschaderreger eingestuft. 22 von ihnen kommen in der EU bereits vor.
Für den Kartoffelanbau sind Kartoffelzystennematoden, Bakterielle Ringfäule (Clavibacter michiganensis), Schleimkrankheit (Ralstonia solanacearum), Kartoffelkrebs (Synchytrium endobioticum) und zwei Arten von Wurzelgallennematoden relevant.
Welchen Beitrag können Sie leisten?
Pflanzen Sie keine Speisekartoffeln aus dem Supermarkt. Diese wurden nicht auf Bakterien- und Virusfreiheit getestet und keiner regelmäßigen Gesundheitskontrolle unterzogen. Ebenfalls sollten keine Speisekartoffeln aus grenzüberschreitenden Einfuhren vermehrt werden, weil dadurch gefährliche Schaderreger eingeschleppt werden können.
Pflanzen Sie zertifiziertes Pflanzgut, um phytosanitäre Risiken auszuschließen. Sollte der Verdacht auf einen meldepflichtigen Schaderreger bestehen, informieren Sie bitte umgehend das LfULG als zuständige Behörde.
Wo kann ich mich bei Verdacht melden?
Sollte der Verdacht entstehen, dass ein Quarantäneschaderreger auftritt, ist umgehend die zuständige Behörde zu informieren:
- Telefonisch: 035242/631 9302 oder 035242/631 9301
- per E-Mail: pflanzengesundheit.lfulg@smekul.sachsen.de