Hauptinhalt

Kirschessigfliege

/
(© LfULG)

Die Kirschessigfliege befällt weichschalige und rot gefärbte Früchte wie Kirschen, Brombeeren oder rote Weintrauben.

Kirschessigfliese Nahaufnahme
/
(© LfULG)

Ungefähr zwei Tage nach der Eiablage schlüpfen die Larven und fressen im Inneren der Frucht.

Larve einer Kirschessigfliege
/
(© LfULG)

Befallene Früchte werden weich und durch Fäulniserreger entsteht der typische Essiggeruch.

Schadsymptome einer Kirschessigfliege an Trauben
/
(© LfULG)

In Sachsen werden aufwendige Monitorings durchgeführt, um sächsische Erwerbsanbauer zu schützen.

Weinberg
/
(© LfULG)

Mit der Lupe sind die Atemschläuche der abgelegten Eier erkennbar.

Atemschlauch von Kirschessigfliege

Kleine Fliege- Großer Schaden

Weinberg mit gelbem Laub © LfULG

Aus Asien nach Europa eingeschleppt, verursacht die Kirschessigfliege große Schäden in Obst- und Weinbau. Eine Verschleppung erfolgte vermutlich über befallene Früchte, welche durch den globalen Handel verbreitet wurden. 

Die Kirschessigfliege befällt vorzugsweise dunkle, weichschalige Früchte wie Kirschen, Brombeeren, Himbeeren, Holunder oder rote Weintrauben. Befallene Früchte kollabieren bereits nach kurzer Zeit, was zu einem Totalausfall der betroffenen Kultur führen kann. 

Entwicklung

Larve der Kirschessigfliege an einer Brombeere © LfULG

Ein Weibchen kann bis zu 400 Eier ablegen. Pro Frucht werden mit Hilfe eines sägeartigen Eiablageapparates 2 bis 10 Eier direkt unter die intakte Fruchtschale platziert. Je nach Temperatur schlüpfen die Larven nach circa 2 Tagen und fressen sich durch das Innere der Frucht. Dort findet dann auch die Verpuppung der Larven statt. Aus den Puppen schlüpfen wieder adulte Fliegen, welche dann die nächste Generation bilden.

Wegen der kurzen Entwicklungsdauer können bis zu 10 Generationen pro Jahr auftreten. 

 

Schadsymptome

Dunkle Trauben mit Schadsymptomen © LfULG

Mit der Lupe kann man frühzeitig die Atemschläuche der abgelegten Eier, welche in Form von kleinen weißen Fäden aus der Fruchtschale ragen, erkennen. Durch den Fraß der Larven wird das Fruchtfleisch weich, Fäulniserreger treten auf und es entsteht ein typischer Essiggeruch. 

Im Unterschied zu einheimischen Essigfliegen, kann die Kirschessigfliege auch die intakte Haut der Früchte durchdringen und somit auch unbeschädigte Früchte befallen. 

Maßnahmen

Kirschessigfliege Nahaufnahme © LfULG

Da der Befall erst kurz vor der Ernte in den reifen Früchten auftritt, sind Pflanzenschutzmaßnahmen aufgrund der einzuhaltenden Karenzzeit kaum möglich. Bei einem Befall hilft nur regelmäßiges, rechtzeitiges und vollständiges Abernten. Gerade befallene und überreife Früchte sollten umgehend und vollständig entfernt werden, um den Befallsdruck zu mindern. 

Auch wildgewachsene Früchte von Brombeere, Himbeere, Wein und Holunder bieten gute Entwicklungsmöglichkeiten, weshalb derartiger Wildwuchs entfernt werden sollte. Auch ein rechtzeitiges Einnetzen (sehr feinmaschig, ca. 1-2mm) der sich gerade färbenden Früchte verhindert, dass die Weibchen ihre Eier ablegen können.

Überwachung in Sachsen

Kirschessigfliegenfalle © LfULG

Das LfULG überwacht während der Saison (April bis Oktober) eines jeden Jahres das Auftreten der Kirschessigfliege sowie deren Befall an wirtschaftlich bedeutenden Kulturpflanzen. Dazu werden Essigfallen an den wichtigsten sächsischen Obst- und Weinbaustandorten verteilt und ausgewertet. Neben den Fallen werden auch Fruchtproben auf Eibablagen und Larvenbesatz untersucht.

Durch dieses aufwendige Monitoring kann abgeschätzt werden, ob für sächsische Obstbauern oder Winzer ein Befallsrisiko für die jeweilige Kultur besteht. Entsprechende Bekämpfungsempfehlungen werden mit Hilfe des amtlichen Pflanzenschutzwarndienstes kommuniziert. Die Ergebnisse des jährlichen Monitorings fließen auch in die Entwicklung eines speziellen Prognosemodells zur Vorhersage des Eiablagezeitunktes und zur frühzeitigen Abschätzung des Befallsrisikos ein. Das Modell wird von der Zentralstelle der Länder für EDV- gestütze Entscheidungshilfen und Programme im Pflanzenschutz (ZEPP) entwickelt.

zurück zum Seitenanfang