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Einfluss von wachstumsfördernden Mikroorganismen (PGPM) auf die Vitalität und Qualität von Winterweizen

Praxistipp...

  • Effektive Mikroorganismen werden als Mischung aus natürlich vorkommenden Organismen in den Boden oder auf das Saatgut gebracht, um die mikrobielle Diversität im Boden zu erhöhen und einen widerstandsfähigen Pflanzenbestand zu erzeugen.
  • Um gesunden, fruchtbaren Boden zu erzielen bzw. zu erhalten bedarf es vieler Stellschrauben:
    • Fruchtfolgegestaltung mit dem Ziel eines dauerhaft bedeckten Bodens durch Einsatz von Zwischenfrüchten und Untersaaten
    • Bodenleben fördern durch Anpassung der Bodenbearbeitung (Zeitpunkt, Intensität etc.) und Ernährung in Form von Wurzelexudaten durch diverse Fruchtarten und -sorten / Gemengeanbau
  • Als eine Komponente im System können wachstumsfördernde Mikroorganismen zu einem geringen Mehrertrag führen.
  • Ob dies auch einen wirtschaftlichen Mehrertrag nach sich zieht, hängt von den jeweiligen Betriebsbedingungen ab (Kosten der Ausbringung und Produktpreis).

 

Versuchsfragen

  1. Kann durch die Behandlung von elektronengebeiztem Weizensaatgut mit Mikroorganismen das Wachstum und die Vitalität der Pflanzen gesteigert werden?
  2. Erfolgen durch die Behandlung eine bessere Durchwurzelung des Bodens und damit eine bessere Versorgung der Pflanzen mit Wasser und Nährstoffen?
  3. Kann dadurch eine Ertragssteigerung erzielt werden?
  4. Zeigen die geernteten Weizenkörner einen höheren Proteingehalt?

Hintergrund

Der Feldversuch fand auf Grundlage von Vorversuchen von Dr. Udo Krause statt. Er entwickelte die Mikroorganismenzusammensetzung und nahm die Impfung des Saatgutes vor. Gemeinsam gingen wir der Frage nach, ob eine Optimierung der Pflanzenvitalität und Qualität der Ernteprodukte bei Winterweizen durch die Impfung des elektronengebeizten Saatgutes mit Mikroorganismen erreicht werden kann, insbesondere hinsichtlich der

  1. Verminderung des Befalls von Schädlingen und Phytopathogenen durch optimale Pflanzenernährung („mineral balance hypothesis“, Phelan et al., 1996)
  2. Anpassung an den Klimawandel durch resilientere Pflanzen bei Hitze und Trockenheit
  3. Qualitätssteigerung der Ernteprodukte durch Erhöhung der Proteinwerte im Weizenkorn

Die Wirksamkeit von PGPMs wurde in 3 Stufen (ohne PGPMs, niedrige Konzentration – Konz. 1, hohe Konzentration – Konz. 2) mit je 7 Parzellen untersucht (siehe Abbildung). Folgende Parameter wurden während der Vegetationszeit erfasst: Ertrag, Proteingehalt, Pflanzendichte, Wurzelanzahl, Stengelanzahl, Halmanzahl, Körnergewicht, Nährstoffgehalt, organische Bodensubstanz.

Sowohl bei der Pflanzendichte als auch beim Kornertrag (Handernte) weisen die Parzellen der Mikroorganismenbehandlung 1 (Konz.1) signifikant höhere Werte als die unbehandelten bzw. die mit dem Ansatz 2 behandelten Pflanzen auf (Post-Hoc-Test; α < 0,05). Jedoch gab es durch einen Defekt bei der Drillmaschine eine (nicht mehr nachvollziehbare) Ungenauigkeit in der Ablagetiefe des Saatgutes, so dass die Ergebnisse mit Vorsicht zu betrachten sind.

In Arbeit

Kontakt

Stefanie Pencs

Praxislabor Pflanzenvitalität

Telefon: +49 352 4263189-08

E-Mail: Stefanie.Pencs@smekul­.­sachsen.de

Webseite: Öko-Kompetenzzentrum

Landwirtschaftsbetrieb Benno Scholz

Ort Säuritz
Öko seit 2017
Betriebsgröße 38 ha
Erwerbsform Nebenerwerb
Schwerpunkt Ackerbau
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